Aufklärung und Reform

Heim-Skandal: Landesregierung endlich aktiv

Salzburg
09.09.2022 19:45

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer fordert volle Aufklärung zu den Missständen im Senecura-Pflegeheim. Nach anfänglicher Beschwichtigung wird nun auch Landesrat Heinrich Schellhorn aktiv: Er verspricht bessere Kontrollen und eine Reform im Pflegegesetz.

„So einen Fall wie in dem Pflegeheim in der Stadt Salzburg darf es bei uns einfach nicht geben. Wir sind es den älteren und pflegebedürftigen Menschen einfach schuldig, sie bestmöglich zu betreuen, denn wir haben gerade dieser Generation sehr viel zu verdanken.“ Mit diesen Worten schaltet sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in die Debatte rund um die dramatischen Zustände im Senecura-Pflegeheim in Salzburg-Lehen ein.

Verheerende Zustände im Heim
Die Volksanwaltschaft wirft dem Land – genauer der Heimaufsicht – vor, von den verheerenden Zuständen im Heim gewusst und nichts dagegen getan zu haben, die „Krone“ berichtete. Das weist der Landesvize und Pflege-Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) entschieden zurück: „Wir waren nahe dran.“ Beschwerden habe man ernst genommen, bei Kontrollbesuchen seien keine groben Missstände aufgefallen. Als der Skandal ans Licht kam, habe das Land Sofortmaßnahmen ergriffen und bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet.

Haslauer fordert Bericht, Gesetzesreform geplant
Am Freitag forderte Landeshauptmann Wilfried Haslauer von Schellhorn umgehend einen detaillierten Bericht zum Fall. Außerdem lässt er die Heimaufsicht durch die interne Revision prüfen. „Tatsache ist, dass so etwas in Salzburg schlicht und einfach nicht passieren darf. Daher muss rasch überprüft werden, ob die Heimaufsicht organisatorisch gut aufgestellt ist“, sagt Haslauer.

Daraufhin zeigte sich auch Schellhorn einsichtig: „Wir werden alle Maßnahmen setzten, die nötig sind, um solche Missstände in Zukunft zu verhindern.“ Schon am Montag steht ein Termin mit Geschäftsführung von Senecura an. Auch andere Träger sollen bei den Maßnahmen eingebunden werden. Für Angehörige wird ein Gesprächsangebot eingerichtet. Langfristig will Schellhorn die Heimaufsicht strukturell verändern. „Um die Häufigkeit der Kontrollen und die Qualität zu erhöhen, braucht es mehr Personal“, sagt er. Außerdem soll das Pflegegesetz reformiert werden.

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