Erster bekannter Fall

Corona, Affenpocken & HIV: Mann dreifach infiziert

Symbolbild

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Es ist der erste bekannte Fall einer Co-Infektion: Ein Italiener wurde nach einem Aufenthalt in Spanien von Fieber, Erkältungssymptomen und einem Ausschlag geplagt. Er begab sich ins Spital, wo er auf drei Viren zugleich positiv getestet wurde.

Ein 36-jähriger Italiener machte im Juni Urlaub in Spanien. Neun Tage nach seiner Rückkehr nach Sizilien klagte er über Fieber, Hals- und Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit. Kurze Zeit später wurde er positiv auf Corona getestet. Noch am selben Tag entwickelte sich auf seinem linken Arm ein Ausschlag, bald traten an Rumpf, Unterleib und Gesicht schmerzliche Bläschen auf. Weil sich die Pusteln immer weiter ausbreiteten, suchte er schließlich die Notaufnahme des Universitätskrankenhauses in Catania auf.

Corona-Symptome und Ausschlag
Die Ärzte verlegten ihn auf die Abteilung für Infektionskrankheiten. Bei der Aufnahme gab der Mann an, zweifach gegen Corona geimpft zu sein, im Jänner 2022 hatte er zudem eine Covid-Erkrankung durchgemacht. Im September 2021 hatte er einen HIV-Test mit negativem Ergebnis gemacht. Der 36-Jährige gab außerdem an, bei seinem Spanienaufenthalt ungeschützten Sex mit Männern gehabt zu haben. Während der Patient noch immer an typischen Corona-Symptomen litt, war sein Körper mit roten Bläschen übersät, einschließlich der rechten Handfläche und der Analregion, berichten die Mediziner. Zudem seien Leber, Milz sowie der Lymphknoten in der rechten Leiste geschwollen gewesen.

Im Spital in Catania wurde die Dreifach-Infektion festgestellt.

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Die Ärzte hegten einen großen Verdacht auf Affenpocken und ließen den Mann auf die Viruserkrankung testen. Außerdem wurden Tests auf Covid und sexuell übertragbare Krankheiten durchgeführt. Einen Tag später hatten sie es schwarz auf weiß: Die Testergebnisse für HIV, SARS-CoV-2 und Affenpocken fielen alle positiv aus. Es ist der erste bekannte Fall einer derartigen Co-Infektion. Forscher der Universität von Catania beschrieben ihn im „Journal of Infection“.

Nach drei Tagen Krankenhausaufenthalt begannen die durch das Affenpockenvirus hervorgerufenen Pusteln zu verkrusten. Gegen Corona behandelten die Mediziner den 36-Jährigen mit dem Medikament Sotrovimab. Am fünften Tag nach seiner Aufnahme besserten sich auch die übrigen Symptome, der Italiener konnte in häusliche Isolation entlassen werden. Gegen HIV begannen die Ärzte eine antiretrovirale Therapie, die darauf abzielt, die Vermehrung der Viren im Körper zu unterdrücken.

Der Fall zeigt laut den Forschern, dass sich die Symptome von Affenpocken und Covid-19 zum Teil ähneln. Beide Viren zirkulieren inzwischen weltweit, Ärzte sollten beim Stellen einer Diagnose im Hinterkopf behalten, dass eine Co-Infektion möglich ist, schreiben die Forscher. Bei einer bestätigten Affenpocken-Infektion sollten Patienten auf sexuell übertragbare Krankheiten getestet werden. In den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass sich Affenpocken sehr oft durch sexuellen Kontakt unter Männern ausbreiten.

Affenpocken heilen zwar in der Regel nach zwei bis vier Wochen von selbst ab, können aber auch unschöne Narben hinterlassen.

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Affenpocken-Ausbruch verlangsamt sich
Die Weltgesundheitsorganisation WHO verzeichnet mittlerweile mehr als 41.000 Affenpocken-Infektionen in 96 Ländern. Die meisten Fälle seien aus den USA gemeldet worden, teilte die WHO am Donnerstag mit. Zwölf Menschen seien im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Allerdings sei die globale Inzidenz in der Woche bis zum 21. August nach einem einmonatigen Aufwärtstrend um rund ein Fünftel gesunken. „Es gibt Anzeichen dafür, dass sich der Ausbruch in Europa verlangsamt“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Grund seien die Wirksamkeit der öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen, Verhaltensänderungen und Impfungen.