Niedrige Pegelstände

Schiffe auf der Donau teilentladen

Güterverkehr auf der Donau

(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

Die zuletzt niedrigen Pegelstände am Rhein haben auch Schiffe betroffen, die auf der Donau unterwegs sind. Einige Güterschiffe wurden in Regensburg oder Passau teilentladen, um mit weniger Fracht weiterzufahren. Das hat aber nicht immer nur technische, sondern auch wirtschaftliche Gründe.

Die Frachtkosten seien aufgrund der niedrigen Pegelstände deutlich gestiegen, sagte Logistikexperte Patrick Lepperhoff von der Boston Consulting Group (BCG) Inverto. Das hatte zur Folge, dass sich das Frachtvolumen am Rhein in der Vorwoche auf 60 Prozent reduziert hat. Güterschiffe sind unter anderem in Regensburg und Passau teilentladen worden und auf dem Weg zum Rhein bereits auf der Donau mit weniger Fracht unterwegs gewesen.

Schiffe am Rhein fahren nur noch mit halber Ladung, damit sie nicht auf Grund auflaufen.

(Bild: APA/dpa/Roberto Pfeil)

Das Flussbett des Rheins ist etwa in Düsseldorf teilweise ausgetrocknet. Mancherorts wird nun gefordert, den Fluss künstlich tiefer zu graben.

(Bild: AFP/Ina FASSBENDER)

Notdürftige Versorgung unter 30 Zentimetern
Um die seichten Stellen befahren zu können, müssen Schiffe zum Teil drei Tage auf ihre Teilentladung warten. Im Regelfall ersetzt ein einzelnes Schiff laut Lepperhoff 150 LKWs. Trotz der aktuellen Herausforderungen rechnet er vorerst nicht damit, dass die Schifffahrt gänzlich eingestellt werde. Selbst beim bisherigen Tiefstand, als der Pegel bei Kaub auf 25 Zentimeter sank, sei die Schifffahrt nicht behördlich untersagt gewesen. Sie habe lediglich ökonomisch keinen Sinn mehr ergeben. Im Allgemeinen ist unter 30 Zentimetern Wasserstand nur mehr eine notdürftige Versorgung mit wenigen Waren möglich.

Da es derzeit regnet, erwartet die deutsche Wasserstraßenverwaltung in Kaub diese Woche Pegelstände von mehr als einem Meter. Für die Schifffahrt bedeutet das, dass sich die Lage vorerst entspannt. Am Montagmorgen lag der Pegelstand in Köln wieder bei 94 Zentimetern, das ist ein Plus von 14 Zentimetern im Vergleich zum Vortag. In Düsseldorf stieg der Pegelstand um sechs auf 44 Zentimeter. Lepperhoff geht davon aus, dass sie sich Ende September oder Anfang Oktober normalisiert.