Rekordtiefstand

Sorge ums Wasser – Salzburgs Seen niedrig wie nie

Salzburg
14.08.2022 06:00

Sommer, Sonne, Sonnenschein führen zu Problemen: Salzburgs Seen drohen die niedrigsten Pegelstände der letzten 30 Jahre. Der Wolfgangsee ist bereits auf Negativrekordkurs. Gefahr droht auch an anderen Ufern.

59 Zentimeter tief ist das Wasser am Wolfgangsee. Im Tagesverlauf des Samstags werden es noch einmal zwei Zentimeter weniger. Mitten in St. Gilgen zeigt eine Messstation die Veränderung – 29 Zentimeter niedriger als im langjährigen Durchschnitt. Es sind keine drei Zentimeter mehr bist zum tiefsten Stand der vergangenen 30 Jahre.

Die Daten lügen nicht. „Wir sehen an unseren Messungen, dass der Klimawandel und entsprechende Veränderungen stattfinden“, sagt Harald Huemer. Der Experte für Hydrographie ist unter anderem für Messungen an Flüssen und Seen verantwortlich. Der Landesbedienstete sieht die Situation noch nicht als kritisch an, macht jedoch drastische Veränderungen aus.

Kleine Boote, große Probleme
Der niedrige Pegel trifft Petra Engels Bootsverleih und Schulbetrieb am Wolfgangsee. Dort, wo sonst das Wasser steht, ist heute – nichts. Es ist herausfordernd mit dem Boot anzulegen und ein- oder auszusteigen. Die Touristen-Schifffahrt der Salzburg AG am Wolfgangsee hat ihre Stege schon so gebaut, dass sie trotz des niedrigen Wassers anlegen können. Viele kleine Boote haben rund um den See aber Probleme.

Am Wallersee, traditionell einer der wärmsten Salzburger Seen, ist die Lage ähnlich. Im Vergleich zum August vergangenen Jahres fehlt mehr als ein Meter Wasser. Ende Juli wurde für drei Tage die Rutsche im Strandbad Seekirchen gesperrt. Es war zu wenig Wasser im See. Die Gemeinde musste die Kinderattraktion in der Vergangenheit immer wieder für mehrere Tage schließen. In den nächsten Jahren werden die Sperren wohl noch häufiger werden.

„Der Alpenraum ist eine sensible Region. Wir spüren den Klimawandel deshalb sogar stärker“, sagt Meteorologe Alexander Ohms. In den vergangen 100 Jahren habe es in unseren Breiten einen Temperaturanstieg von rund zwei Grad gegeben, so der Experte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Ein Anstieg der Temperaturen – Luft und Wasser gleichermaßen – sei auch die Zukunft. Damit einhergehend noch seltenerer Niederschlag. Und noch niedrigere Pegelstände der Seen.

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