Schneiders Brille

„Le Le“ oder „ein Gruß aus der heilen Welt“

Vorarlberg
14.08.2022 14:25

Warum sich „Krone“-Autor Robert Schneider so darüber gefreut hat, dass das Pandababy „Le Le“ ein Jahr alt geworden ist. 

Es gibt sie noch, die Sommerloch-Geschichten, und ich muss ehrlich bekennen, noch nie hat mir eine Meldung so viel Vergnügen bereitet, ja eine innere Wohligkeit, wie jene, die vergangene Woche das Netz und die Blätter dieser Welt gefüllt hat. „Le Le“ ist ein Jahr alt geworden. Die Nachricht, dass „Le Le“ Geburtstag hatte, wäre noch im Februar, als gerade wieder einmal die Welt einstürzte, nicht eine Zeile wert gewesen.

Warum ist der erste Geburtstag von „Le Le“, dem Panda-Baby im Zoo von Singapur, für mich als Vorarlberger überhaupt so wichtig? Weil diese Meldung zeigt, dass momentan gerade nichts auf der Welt anbrennt, mit dem man die Angstszenarien weiter befeuern könnte. Das mit den Affenpocken funktioniert nicht so recht, der deutsche Gesundheitsminister Lauterbach hat sein persönliches Corona auch endlich hinter sich und mahnt nicht mehr so laut, der Krieg in der Ukraine döst so irgendwie vor sich hin.

Ja, und der Getreidefrachter „Razoni“ aus Odessa, auf den wir alle so gewartet haben - auch ich in Meschach -, war doch nicht für uns bestimmt, sondern für den Libanon. Aber irgendwie kam das Schiff mit 26.000 Tonnen Mais auch dort nicht an. Jetzt wird aus der Ladung Hühnerfutter statt Brot.

Freilich, die Mineralölkonzerne zeichnen düstere Prognosen, nachdem sie den fürchterlichen Schock ihrer dreistelligen Prozent-Gewinne etwas verdaut haben, dass im Herbst alles viel schlimmer werden könnte. Ich verstehe die Sorgen der Bosse von Exxon Mobil, Total, BP und Royal Dutch Shell zu gut. Wie jetzt das Kunststück fertigbringen, wenn alle Tanks und Lager proppenvoll sind, der Wirtschaft, ja den Menschen überhaupt von drohender Knappheit zu reden?

Ein kleiner Wermutstropfen hatte die Meldung mit dem entzückenden Panda-Baby im Zoo von Singapur allerdings. In die Freude mischte sich am Ende die Sorge der Weltnaturschutzunion (IUCN), dass Riesenpandas stark gefährdet seien. Der Klimawandel trage dazu wesentlich bei. Ich darf noch hinzufügen: die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg und vermutlich auch die Affenpocken.

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