Niederösterreich

Krise? NÖ-Wirtschaftskammer zahlte höhere Gagen

Die NÖ-Wirtschaftskammer zahlt teure Funktionsentschädigungen.

(Bild: WKNÖ)

Ein „Leck“ in Wien bringt nun auch die heimische Wirtschaftskammer in Bedrängnis. Die Gagen der Funktionäre wurden trotz Krise aufgefettet. Die Kritiker zwischen Enns und Leitha toben - verständlicherweise! 

Trotz Corona und Co. scheint es so, als ob die Uhren in der geschützten Welt der Wirtschaftskammer und deren politischen Funktionären noch ganz anders ticken. Während nämlich die kleinen Unternehmer nicht nur rein sprichwörtlich um das tägliche Überleben kämpfen, fettete die heimische Kammer - siehe Link - ihre Gagen der gewählten Vertreter sogar noch ordentlich auf. In absoluten Zahlen ist die Steigerung zwischen Enns und Leitha sogar bundesweit Spitze!

Kann man das trotz Krise und Teuerungswelle noch verteidigen? Die blau-gelbe Standesvertretung versucht es jedenfalls: „Die Funktionäre üben ihre Tätigkeit mehrheitlich ehrenamtlich aus. Die im Wirtschaftskammer-Gesetz geregelte Funktionsentschädigungen erhalten nur Spitzenfunktionäre, die durch ihre Funktion in besonders hohem Ausmaß gefordert sind. Unsere Gesellschaft hält es zu Recht hoch, wenn sich Menschen für andere Menschen ehrenamtlich engagieren“, erklärt dazu Wirtschaftskammerdirektor Johannes Schedlbauer.

Steinmetzmeister und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker in der Klemme: Die Kammer-Kosten stiegen kräftig.

(Bild: Franz Baldauf)

Kritiker im Recht?
Während die Zahlen durch die Grüne Wirtschaft im Bund veröffentlich wurden, schießen sich hierzulande aber eher die Freiheitlichen auf „Kammer-Bonzen“ ein. Die FP forderte ja auch schon zu Beginn der Corona-Krise ein Aussetzen der Wirtschaftskammerbeiträge, welche sich auf bisweilen über eine Milliarde Euro im Jahr belaufen. Die aktuellen Veröffentlichungen dürften ihre Kritik bestätigen.

„Die Prinzipien von Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit, welche gerade die Wirtschaftskammer von staatlichen Einrichtungen immer wieder zu Recht verlangt, bleibt sie im eigenen Wirkungsbereich mehr als schuldig“, poltert FP-Wirtschaftssprecher Reinhard Teufel.