Kommt zur Anklage

„Suizid“ des Bekannten war Mord im Vollrausch

Steiermark
09.08.2022 06:00

Die Bluttat schockte im Jänner das obersteirische Gröbming: Eine Frau erstach einen Pensionisten, behauptete, der Mann hätte sich umgebracht. Im September wird ihr in Leoben der Mordprozess gemacht. Die „Krone“ kennt die Anklage-Details.

11. Jänner 2022, strahlend blauer Himmel, die Ennstaler Berge schneebedeckt. Mitten in der alpinen Idylle zuckt Blaulicht. Eine 52-Jährige hat Feuerwehr und Rettung verständigt: „Mein Bekannter rührt sich nicht mehr.“

Am Tatort war überall Blut
Als die Einsatzkräfte um 15.30 Uhr am Tatort, einem schmucken gelben Haus in der Gröbminger Stoderstraße, eintreffen, bietet sich ihnen ein Bild des Schreckens: Überall ist Blut, am Boden liegt ein Mann, regungslos. Alle Wiederbelebungsversuche sind vergebens, der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen.

Bekannte tischte Beamten „Suizid“ auf
Was war passiert? „Er hat sich selbst umgebracht“, behauptet die Zugezogene, die ursprünglich aus Osteuropa stammt, von Notstandshilfe lebt. Sie lallt, muss sich zum Schlafen hinlegen. Ermittler stellen mehr als zwei Promille fest.

Erst nach und nach kommt heraus, dass sie den Polizisten ein Lügenmärchen aufgetischt hat. Das Opfer, 63 Jahre alt und Frühpensionist, hat schwere Verletzungen im Hals- und Schulterbereich, die es sich nicht selbst zugefügt haben kann. Ein „wuchtiger Stich von hinten“ mit einer 13 Zentimeter langen Messerklinge war tödlich.

Die Alkoholisierte will sich plötzlich an nichts mehr erinnern. Doch in der Wohnung wird ein blutiges Küchenmesser entdeckt. Der Verdacht: Sie hat ihren Bekannten brutal erstochen!

Frau wird wegen Mordes angeklagt
Nach monatelangen intensiven Ermittlungen - im Raum stand auch die Unzurechnungsfähigkeit der mutmaßlichen Täterin - wird der Frau „Krone“-Informationen zufolge nun im Landesgericht Leoben der Prozess gemacht. Die Anklage in diesem Geschworenen-Verfahren lautet auf Mord!

Im September wird der Verdächtigen der Prozess gemacht
„Die Hauptverhandlung findet am 22. September statt“, bestätigt Gerichtssprecher Armin Scheck der „Steirerkrone“. „Zahlreiche Zeugen und zwei Sachverständige sind geladen.“ Fortgesetzt wird der Prozess dann am 26. September.

Die Bluttat hatte im Winter in Gröbming für großes Entsetzen gesorgt - schließlich war seit vielen Jahren in der malerischen Gemeinde nichts mehr passiert. „Alle sind perplex“, war der Ortschef damals fassungslos.

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