Nachdem drei Jahre lang von der Politik vermittelt wurde, dass wir uns vor dem Coronavirus in Acht nehmen sollen, kam die Ankündigung, wonach die Quarantäne für Infizierte nun fallen soll, doch recht überraschend. Man muss davon ausgehen, dass sich unser Gesundheitsminister etwas dabei gedacht hat. Heißt das, dass Corona jetzt vorbei ist?
Der Job des Gesundheitsministers ist ein hartes Los. Das wussten auch schon Rudi Anschober und Wolfgang Mückstein, wahrscheinlich wird es Johannes Rauch auch bereits dämmern. Denn der Negativ-Rückhall war groß, nachdem er zuletzt verkündet hatte, dass nun die Quarantäne-Verpflichtung für Angesteckte fallen soll. Die Botschaft ist damit klar: Corona ist wie eine Grippe. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein weiteres Hü-Hott machen die Österreicher nicht mehr mit!
Das ist inmitten weiterhin steigender Infektionszahlen und einer noch höheren Dunkelziffer eine riskante Wette. Ob gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, das normale Leben einzuläuten? Wir alle wissen, dass die sensible Phase erst im Herbst startet! Und wenn der eine Kehrtwende und die Quarantäne wieder nötig macht, ist es dann aber völlig vorbei mit dem Verständnis der Österreicher. Von Hü-Hott-Politik hat dieses Land die Schnauze voll!
Arbeit vor Gesundheit - und das vom Gesundheitsminister?
Dass nun ausgerechnet für einen Grünen Minister das Leid der Unternehmer, deren Mitarbeiter gerade jetzt zuhauf in Quarantäne verweilen, wichtiger ist, als unser aller Gesundheit, ist ein interessantes Novum. Hieß es nicht noch zuletzt, dass wir das Virus ein für alle Mal bekämpfen müssen - koste es, was es wolle? Das scheint nun plötzlich nicht mehr zu gelten. Die Regierung setzt auf Eigenverantwortung. Na, wenn das mal keine riskante Wette ist!
Ja, wir müssen über Exit-Szenarien nachdenken!
Ja, wir müssen über Exit-Szenarien aus dieser Pandemie nachdenken. Wenn die aktuelle Variante nur noch wenige Menschen ins Spital bringt, könnte jetzt dafür der richtige Zeitpunkt sein - andere Länder wie Spanien oder Großbritannien haben es bereits vorgemacht. Klar ist: Wir können nicht ewig im Corona-Schock verharren. Irgendwann muss es dann auch wieder vorbei sein.
Die richtige Entscheidung zum falschen Zeitpunkt ist dennoch falsch
Die Frage ist nur, ob das schon jetzt - kurz vorm Herbst - sein muss. Es wäre nicht das erste Mal, dass die richtige Entscheidung zum falschen Zeitpunkt getroffen wurde. Johannes Rauch sollte bei einer so sensiblen Entscheidung lieber nichts überstürzen. Schon einer seiner Vorgänger wusste: „Die nächsten Wochen werden entscheidend sein.“
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