Am 29. und 30. September 1941 ermordeten die Nazis mehr als 33.000 Opfer – das größte einzelne Massaker im zweiten Weltkrieg. In „Babyn Jar“, einer Schlucht nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ein Ereignis, das im Jahr 2022 mit den bestialischen Kriegsverbrechen der russischen Angriffstruppen in der Ukraine präsenter denn je ist.
„Babi Jar“, die 13. Symphonie von Schostakowitsch, eröffnete die „Overture Spirituelle“ der Festspiele. Auf der Bühne: Der umstrittene Star-Dirigent Teodor Currentzis samt dem „musicAeterna Chor“ und dem Gustav Mahler Jugendorchester.
Schostakowitsch hatte die Texte seines Landsmannes Jewgeni Jewtuschenko vertont. Verse, die den russischen Antisemitismus und den Unwillen, dem Massaker 1941 zu gedenken, kritisieren. Ein vielseitiges Stück, in dem es den Künstlern rund um den den grandiosen Bass Dmitry Ulyanov immer eindrucksvoll gelang, die Balance zu halten, eine Atmosphäre zu erzeugen.
Wie schon im „Kaddisch“ (gesungen von Naftali Wertheim), dem Anfangswerk, das im jüdischen Glauben mehr als Lobpreis Gottes und Gebet für den Frieden verstanden wird. Gefolgt von Dunkelheit und Stille auf der Bühne. Und stehendem Applaus.
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