„War ein Söldner“

Von Separatisten verhaftet: Brite starb in Donezk

Ausland
15.07.2022 12:26

Ein von prorussischen Separatisten in der ostukrainischen Donezk-Region im April gefangen genommener Brite ist tot. Paul Urey, der nach Angaben seiner Familie als humanitärer Helfer in der Ukraine im Einsatz war, sei am 10. Juli in Haft gestorben, teilte eine Sprecherin der Separatisten am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Er sei kein humanitärer Helfer, sondern ein Söldner gewesen, habe in der Haft aber dennoch eine „angemessene medizinische Versorgung“ erhalten.

Urey war gemeinsam mit dem 22-jährigen Dylan Healy am 25. April bei einem Kontrollpunkt in der Nähe von Saporischschja angehalten und gefangen genommen worden. Der Verbleib der Briten war seitdem unklar. Urey war laut Angaben seiner Familie als humanitärer Helfer im Einsatz gewesen. Die Russen hatten allerdings erklärt, bei den beiden Männern handle es sich um „britische Spione“.

Auf eigene Faust in der Ukraine unterwegs
Die britische NGO Presidium Network sagte, man habe die beiden Männer als Helfer gekannt, sie seien aber nicht im Auftrag der NGO unterwegs gewesen, sondern auf eigene Faust. Healy soll britischen Medienberichten zufolge in seiner Heimat als Koch gearbeitet haben.

Urey war nach seiner Festnahme im russischen Staatsfernsehen interviewt worden und gab dort an, in die Ukraine gereist zu sein, „um zu sehen, ob die Flüchtlingskrise dort wirklich so schlimm ist, weil in der Heimat nur Fake News verbreitet werden“. Ureys Mutter sagte daraufhin in einem Interview mit dem Sender Sky News, dies sei zwar „physisch“ ihr Sohn gewesen, „aber diese Sätze hat ihm jemand in den Mund gelegt“.

Wurde Urey ermordet?
Schließlich wurde von den Separatisten bekannt gegeben, dass Urey in der Haft verstorben sei: „Trotz seiner Verbrechen hat er die bestmögliche medizinische Betreuung erhalten.“ Aber „Krankheit und Stress“ seien ihm schließlich zu viel geworden. Oppositionelle Nachrichtenquelle berichten hingegen, Urey sei in Gefangenschaft ermordet worden. Auch von Folter ist die Rede.

Die britische Handelsministerin Anne-Marie Trevelyan sagte gegenüber Sky News, man sei in Verhandlungen bezüglich der beiden britischen Staatsbürger gestanden und habe versucht, ihnen zu helfen: „Allerdings haben wir immer wieder betont, dass wir dringend davon abraten, auf eigene Faust in die Ukraine zu reisen und dort möglicherweise auch zu kämpfen.“

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