„Sub auspiciis“

Ein Zwillingspaar mit einzigartigem Studienerfolg

Reinmar und Erich Kobler mit Bundespräsident Alexander van der Bellen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Geteilte Freude ist doppelte Freude: Als erstes Zwillingspaar haben Reinmar und Erich Kobler aus Oberösterreich ihr Studium an der TU Graz „sub auspiciis“ beendet. Auch ein Steirer schaffte diese wissenchaftliche Höchstleistung. Bundespräsident Alexander van der Bellen gratulierte.

Diese Zeilen des britischen Lyrikers Lord Byron trafen am Donnerstag auf Erich und Reinmar Kobler auf besondere Weise zu. Als erstes Zwillingspaar promovierten die Oberösterreicher an der TU Graz „sub auspiciis“ - beide im Fach Informatik. Das heißt sie haben Schule, Studium und Doktorat mit ausschließlich ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen.

„Gute Noten waren nie unser Ziel“
„Wir waren schon in der Schulzeit sehr an unserem Fachgebiet interessiert und bereit uns zu vertiefen“, erinnert sich Reinmar. „Gute Noten waren nie unser Ziel, sondern das Resultat dieses Interesses“, ergänzt Erich. Vor allem in den ersten Studienjahren bildete man ein Team: „Wir konnten uns fachlich gut austauschen. Als wir zu Beginn des Doktorstudiums bemerkt haben, dass sich ,sub auspiciis’ für uns beide ausgehen könnte, war das nochmal ein Motivationsschub“, sagt Reinmar. Nun haben sie es geschafft: „Gemeinsam, aber doch für unsere individuellen Leistungen.“

Der Ort des Erfolges: Erich und Reinmar Kobler vor der TU Graz.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Mittlerweile haben sich ihre Wege getrennt: Reinmar lebt mit Familie in Japan und betreibt Forschungen an der Schnittstelle zwischen Computer und Gehirn. Erich tritt im Herbst eine Stelle am Universitätsklinikum in Bonn an, wo er sich mit den Möglichkeiten der Bildverarbeitung in der Medizin beschäftigt. „Zum Glück ist es heute einfach, in Kontakt zu bleiben“, sagt Erich. „Und wir versuchen auch wissenschaftlich ein gemeinsames Projekt auf die Füße zu stellen.“

Ich gratuliere den drei Neo-Doctores ganz herzlich zu Ihrer Leistung. Was sie geschafft haben, gelingt nicht einmal einem Promille aller Akademikerinnen und Akademiker. Sie haben durch Jahre, anderthalb Jahrzehnte genau genommen, schulische und wissenschaftliche Höchstleistungen erbracht. Dafür gebührt ihnen Hochachtung.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Chemiker aus Voitsberg wurde auch geehrt
Und noch ein dritter Student der TU Graz schloss sein Studium „sub auspiciis“ ab: Der Voitsberger Thomas Schlatzer brannte schon in der Jugend für die Chemie und holte sich mit 18 Jahren bereits Bronze bei der Chemieolympiade: „Mir war es immer schon wichtig, mein Bestmögliches zu geben und meine enorme Begeisterung für Chemie hat mir das Lernen stets erleichtert“, sagt er.

Der Steirer Thomas Schlatzer mit TU-Rektor Harald Kainz und Bundespräsident Alexander van der Bellen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Aktuell ist er an der Universität in Oxford und entwickelt neue Methoden zur nachhaltigen Herstellung von Organofluorverbindungen, die eine zentrale Rolle in der Medizin spielen.