Ahnungslos stellte die österreichische Botschaft in Nordafrika Arbeits-Visa für Menschenhändler aus - Razzien in 35 Reiterhöfen!
Dieses raffinierte Täuschungsmanöver der Menschenhändler-Mafia war selbst heimischen Ermittlern neu. Von Graz aus soll ein Marokkaner (29) mit Komplizen in seinem Heimatland seit März 2021 ein florierendes Geschäftsmodell entwickelt haben: Landsleute wurden als vermeintliche Arbeitskräfte angeworben - und dann mit einem im guten Glauben von der rot-weiß-roten Botschaft in Rabat auf Antrag von österreichischen Reitställen ausgestellten Visum, gültig für neun Monate, zu uns geschleust. Wo die eigentlich Illegalen, als Mitarbeiter getarnt, untergebracht wurden.
Mit dem begehrten Dokument konnten sich die Wirtschaftsflüchtlinge frei im gesamten Schengenraum bewegen. Jetzt schlugen die Sicherheitskräfte zu: Bei morgendlichen Razzien durch insgesamt 180 Ermittler des Landeskriminalamtes Kärnten sowie der Finanzpolizei auf 35 Höfen wurden noch 36 Marokkaner angetroffen. Doch viele weitere „Stallburschen“ waren da schon untergetaucht. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP): „Die Pferdepfleger wurden unter teilweise schlechten Bedingungen und schlechter Bezahlung ausgebeutet.“
Ein wichtiger Schlag gegen diese abscheuliche Form der organisierten Kriminalität durch akribische Ermittlerarbeit.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)
Pro Person kassierte die Bande mindestens 6000 bis 8000 Euro ab. Der mutmaßliche Boss der Tätergruppe sitzt wegen Schlepperei-Verdachts (bis zu fünf Jahre Haft drohen) in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Bargeld und sein Audi Q3 sind beschlagnahmt.
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