In vielen Bereichen gibt es für Steirer mit Behinderungen keine Fortschritte - nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie.
Sie wurden vor allem in jüngster Zeit hinten angestellt: behinderte Menschen. „In schweren Zeiten sind sie die Ersten, die stärker betroffen sind“, weiß Siegfried Suppan, Leiter der steirischen Behindertenanwaltschaft. Das zeigen Zahlen aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht.
Zahl der Anfragen 2021 fast verdoppelt
2021 gab es 80 Prozent mehr Anfragen an die Anwaltschaft gegenüber 2020, rund 18.500 Gespräche und E-Mails wurden in den letzten beiden Jahren bearbeitet: Es ging hauptsächlich um das steirische Behindertengesetz, gefolgt von Covid-19. „Durch die Pandemie sind neue Fragen aufgetaucht: von der Impfpflicht bis zu den Maßnahmen“, so Suppan. Für viele herrsche auch jetzt noch 3G-Pflicht: „Für die, die mangels Alternativen in Pflegeheimen sind, darunter auch junge Menschen.“
Betriebe zahlen lieber Ausgleich anstatt einzustellen
Lösungen sind hier genauso gefragt wie in der Arbeitswelt. Suppan: „In Werkstätten gibt es kein Arbeitslosengeld und keine Krankenversicherung.“ Zudem zahlen 27 Prozent der Betriebe über 25 Personen lieber nach wie vor eine Ausgleichstaxe von bis zu 400 Euro, als behinderte Menschen einzustellen. Und: „In der Pflege-Diskussion wurde auf die Betreuer vergessen.“ Auch in der schulischen Inklusion ist die Vorreiter-Rolle Geschichte.
Positive Entwicklung: Seit 2021 gibt es sieben regionale Beratungszentren mit 13 Sozialarbeitern.
www.behindertenanwaltschaft.steiermark.at
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