Hypo Alpe Adria

„Bleib weg von Politik und Straßenprostitution!“

Wien
20.06.2022 18:30

Der Angeklagte Formel 1-Zampano Walter Wolf steht im Zusammenhang mit dem Kärntner Bankkonzern und der Patria-Affäre vor Gericht. Seit kurzem erst ist er wegen seiner Gesundheit wieder verhandlungsfähig.

Man verliert ein bisschen die Übersicht: Drei Angeklagte müssen sich im Wiener Landesgericht im x-ten Hypo-Alpe-Adria-Prozessableger verantworten. Der Hauptangeklagte ist Ex-Formel 1-Rennstallbesitzer Walter Wolf. Seine Rolle in der Patria-Affäre - Schmiergeldzahlungen nach Slowenien, um einen Rüstungsauftrag des finnischen Unternehmens Patria an Land zu ziehen - spielt in dem Prozess auch eine Rolle. Bis dato erschien Walter Wolf nämlich nie vor Gericht. Seine Gesundheit machte den 82-Jährigen nicht verhandlungsfähig, das hat sich jetzt geändert.

Vier Anklageschriften
Staatsanwalt Bernhard Löw trägt insgesamt vier Anklageschriften vor: Walter Wolf soll von der Hypo Alpe Adria Zahlungen erhalten haben - ohne Gegenleistungen. Außerdem habe er eine Million Euro aus einem Generalvergleich um ein gescheitertes kroatisches Hotel-Projekt erhalten. Die Million sei aber schon verpfändet gewesen. Mitangeklagt ist in dem Punkt auch ein Ex-Anwalt. Er soll das Geld freigegeben haben.

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Es war ein Fehler, dass ich mich auf die Hypo Alpe Adria und Ex-Landeshauptmann Haider eingelassen habe. Ich hätte auf den Rat eines Freundes hören sollen: ,Bleib weg von der Politik und Straßenprostitution‘. Es war der größte Fehler, dass ich von Kanada nach Europa zurückkomme und mich einmische!

Austro-kanadischer Ex-Unternehmer Walter Wolf

Erinnerungslücken wegen Hirnschlag
„Ich kann mich nicht mehr gut erinnern. Ich hatte einen Hirnschlag“, erklärt er Unstimmigkeiten in seiner Aussage. Bei einer Sache ist er sich aber sicher: Sein Fehler sei gewesen, mit der Hypo Alpe Adria zu arbeiten.

Die Anklage in der Patria-Affäre zieht der Staatsanwalt zurück: Vier Angeklagte wurden schon längst freigesprochen. Deswegen „sei auf keinen Fall ein Schuldspruch zu erwarten.“ Eine Fortsetzung folgt im Juli.

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