Einzigartige Designs

Der Mann, der Ski-Helme in Kunstwerke verwandelt

Tirol
06.06.2022 12:00

Fast die halbe rot-weiß-rote Skiwelt - darunter auch zahlreiche Tiroler Sportler - vertraut auf seine ruhige Hand: Der Steirer Bernhard Vetta macht aus Helmen wahre Kunstwerke.

Manuel Feller, Vincent Kriechmayr, Tamara Tippler, Stefan Kraft, Michael Hayböck – die letzten beiden gehören der JumpandReach-Familie mit Sitz in Innsbruck an. Die Liste der Kunden von Bernhard Vetta ist so lang wie prominent. Der steirische Designer gestaltet die Helme vieler Wintersport-Stars. Seine Auftragsbücher sind dermaßen voll, dass er schon prominente Anfragen zurückweisen musste. „Doppel-Olympiasieger Johannes Strolz kam zu mir, aber ich musste ihm absagen“, erklärt Vetta im Gespräch mit der „Krone“.

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Im Herbst ist Einkleidung, da bekomme ich auf einen Schlag um die 30 Helme. Dann geht hier das Tohuwabohu richtig los.

Bernhard Vetta über die stressigste Zeit

Jan Hudec aus Kanada trug das erste Design
Dabei hat alles ganz klein angefangen: Dass er einmal zu den beliebtesten Helm-Designern im Wintersport-Zirkus zählen wird, war so nie geplant. Über einen Bekannten kam er mit dem Ski-Weltcup in Kontakt, der Kanadier Jan Hudec trug als erster Fahrer ein Design des Künstlers. Über die Familie Neureuther schaffte es der Steirer schließlich in den erlesenen Kreis von nur vier Künstlern in Österreich, die Helme der Firma Uvex lackieren dürfen.

Mit diesem Durchbruch war der Weg zur Ski-Prominenz geebnet. Stolz sagt er: „Ich habe nie selbst einen Sportler angeschrieben, ob ich seinen Helm designen darf. Jeder einzelne ist von sich aus zu mir gekommen.“ Heute ist er auf Du und Du mit den Weltcup-Stars und übergibt schon einmal spätnachts Helme an Autobahnraststätten, damit diese es noch rechtzeitig mit in das Fluggepäck schaffen.

„Das Bild steht für die Seele von Manuel Feller“
Der „Kraft-Adler“ von Stefan Kraft und der „Hayböck-Hai“ von Michael Hayböck können sich sehen lassen. Genauso wie das langjährige Design von Manuel Feller, das ihn halb als Löwe, halb als Mensch zeigt. „Dieses Bild steht für Manuels Seele, die er damals allen zeigen wollte.“ Noch heute prangt es im XXL-Format im Atelier des steirischen Designers. Auch handwerklich ist Vetta gefragt. So musste er vor einigen Jahren etwa die Formel-1-Pokale für Spielberg mit gekonnten Handgriffen „retten“.

Die Bedeutung seiner Arbeit ist ihm oft gar nicht bewusst: „Es gibt junge Athleten, die mit ihren Eltern zu mir kommen und mir sagen: ,Es wäre das Größte für mich, wenn ich einen Helm von dir hätte.’ Da merkt man erst, welchen Stellenwert die eigene Arbeit hat.“

Das grelle Rampenlicht scheut der Künstler: „Es gibt Leute, die beim Stanglwirt in Kitzbühel Tausende Selfies mit den Prominenten machen. Aber das ist nicht meine Welt.“ In Gaishorn am See in der Steiermark zeugt nur ein kleines Schild auf einem alten Schaufenster davon, dass sich dort das Atelier jenes Künstlers befindet, dem die Sportler vertrauen.

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