Der „Lichtblickhof“

Erstes Kinderhospiz mit Tieren in Wien eröffnet

Tierecke
01.06.2022 15:24

Wenn ungewiss ist, wie lange ein Kind leben wird, zählt jeder Moment: Die Therapiepferde vom Wiener Lichtblickhof schenken unheilbar kranken Kindern und ihren Familien in ihren letzten Wochen glückliche Lichtblicke. Ab sofort können die kleinen Patienten in drei eigens adaptieren Familienwohnungen sogar von ihren sanften Begleitern auf vier Hufen besucht werden. Die „Krone“ war bei der Eröffnung dabei. 

„Wenn Kinder mit Schmerzen und Krankheit leben müssen, brauchen sie pferdestarke Begleiter. Die Therapiepferde am Lichtblickhof schenken ihnen Momente, in denen sie ihre Diagnose vergessen. Das sind kleine, aber umso wertvollere Lichtblicke im Hier und Jetzt, in denen die Kinder auch lachen und sich glücklich fühlen. Gemeinsam mit unseren Tieren begleiten wir und entlasten die Familien: Die persönliche Therapeutin ist rund um die Uhr für die Familie erreichbar - egal, was ist“, erklärt Roswitha Zink, Gründerin und Geschäftsführerin der Hospiz-Einrichtung für die Kleinsten. 

Einziges Kinderhospiz mit Tieren in Wien
Seit Juni 2022 können im Lichtblickhaus am Areal des früheren Otto-Wagner-Spitals Familien betreut werden. Ein multiprofessionelles Team und freiwillige Mitarbeiter begleiten die Familien während ihres Aufenthaltes. In Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeutinnen und Gesundheits- und Krankenpflegern entlasten diese bei der Pflege, wie zum Beispiel dem Wechseln von Sonden, Wundversorgung und Körperpflege.

Die Tage mit Leben füllen
Aber auch auf die emotionalen Bedürfnisse der Kinder wird im Hospiz stark eingegangen. Die Therapiepferde tragen mit ihren starken Rücken die kleinen Patienten wortwörtlich durch ihre schwere Zeit und dorthin, wo es mit dem Rollstuhl nicht mehr geht. Das bringt bitter benötigte Glücksmomente ins Leben der Kleinen und deren Familien. Für die Eltern und Geschwister sind diese Zeiten mit den Tieren nötige Pausen zum Abschalten und Krafttanken. In den barrierefreien Wohnungen können die Kinder sogar Tierbesuche empfangen oder von einer ebenerdigen Terrasse aus den Pferden beim Weiden zusehen. Die Distanz zum benachbarten Therapie-Bauernhof kann im Pflegebett zurückgelegt werden. Die Wohnungen sind gänzlich barrierefrei gebaut, Bad und Küche sind rollstuhlgerecht ausgestattet.

Unterstützerin Maggie Entenfellner mit Roswitha Zink und Pferd Korumi an der Seite des kleinen „Superman“ Timo (Bild: Tomschi Peter)
Unterstützerin Maggie Entenfellner mit Roswitha Zink und Pferd Korumi an der Seite des kleinen „Superman“ Timo
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Als ich vor 20 Jahren das erste Mal hier war, gab es fast nichts - außer leuchtende Kinderaugen und ein motiviertes Team. Ich bin sehr stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben und heute diese Wohnungen eröffnen können.

Maggie Entenfellner, "Kronen" Zeitung Tierecke und Unterstützerin der ersten Stunde


Eröffnung mit großartigen Unterstützern
„Krone“-Tierexpertin und ORF-Moderatorin Maggie Entenfellner führte gemeinsam mit Gründerin Roswitha Zink durch die Eröffnung, die man mit diesem ersten Junitag auf den Österreichischem Kinderhospiz- und Palliativtag legte. Der Mit-Initiatorin und Journalistin liegt der Lichtblickhof und die neuen Wohneinheiten ganz besonders am Herzen: „Immer wenn ich zum Lichtblickhof fahre, dann ist mein Herz voller Emotion. Dieses wichtige Projekt zeigt, wie Zwei- und Vierbeiner zusammenarbeiten können, um schwer kranken Menschen zu helfen. Jeder Cent hilft und die Spenden werden dringend gebraucht! Bitte helfen auch Sie!“


Der Verein „Freunde der Tierecke“ beteiligt sich mit 10.000 Euro Sofortspende und Hermann Aigner von „Fressnapf Österreich“ stellt Mittel in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Denn allein die Miete und Betriebskosten der Wohnungen kosten den gemeinnützigen Verein ca. 85.000 Euro im Jahr - und da ist noch kein Personal bezahlt.

Glücksmomente für unheilbar kranke Kinder
In Österreich leben geschätzt rund 5000 Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung. Noch immer sind zu wenige Betreuungsplätze für solche Familien vorhanden. Roswitha Zink ist überzeugt: „Diese Familien leisten Großartiges. Wir kämpfen dafür, dass es trotz der schweren Herausforderung, die sich niemand aussucht, noch einzigartige Momente und Freude gemeinsam erleben - abseits von Schmerzen und Spitalsaufenthalten.“

Spenden werden dringend benötigt
In den drei Wohnungen zur Kinderhospiz-Begleitung können je eine Familie für die Dauer von wenigen Tagen oder mehreren Wochen betreut werden. Die Therapie- und Betreuungskosten müssen zum Großteil aus Spenden finanziert werden: Die Krankenkassen übernehmen keine derartigen Kosten für die Familien und das Familienbudget ist durch medizinische Behandlungen, Medikamente usw. stark eingeschränkt.

Dem Team am Lichtblickhof ist es ein besonders wichtiges Anliegen, dass alle Familien diese Möglichkeit bekommen - unabhängig von finanziellen Voraussetzungen. Das Lichtblickhaus mit den beiden Familienwohnungen liegt am Areal der Klinik Penzing, am Rande der Millionenstadt und dennoch in der Natur.

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