„Verdammtes Desaster“

Die Erkenntnisse aus dem Grand Prix von Monaco

Formel 1
30.05.2022 13:29

Es ist ein Rennen mit Erinnerungswert gewesen. Auch wenn Überholmanöver in Monaco wieder Mangelware waren. Der Klassiker in der Formel 1 lieferte am Sonntag mit Regen, Stromausfall, Crashs und Unterbrechungen aber einige Erkenntnisse: Bei Ferrari wurde gepatzt, Red Bull indes lieferte ab - wenngleich in ungewohnter Besetzung. Der Mexikaner Sergio Perez siegte, der niederländische Weltmeister Max Verstappen wurde Dritter. Die Zukunft der Rennserie im Fürstentum ist offen.

Perez, vermeintlicher Helfer für Verstappen auf dessen Weg zum WM-Titel, gewann ausgerechnet dort, wo jeder Pilot es unbedingt will. Und Perez machte es souverän, trotz aller Euphorie: „Ich war so voller Adrenalin und Energie nach dem Rennen, es fiel mir schwer, geradeaus zu denken.“ Der Sieg in Monaco sei ein wahr gewordener Traum und für ihn selbst ein großer Tag. Er sei sich sicher, dass Pedro Rodriguez - sein Vorgänger als mexikanischer Grand-Prix-Gewinner - „dort oben superstolz sein wird auf das, was wir in diesem Sport erreicht haben“. Im Klassement hat Perez auf Platz drei nun 110 Punkte, nur sechs weniger als Charles Leclerc im Ferrari und 15 weniger als der Teamkollege an der Spitze.

„Viel Positives bei Mercedes“
Ferrari machte unterdessen Fehler bei den Reifenwechseln, der Frust war riesengroß und der viertplatzierte Leclerc außer sich. „Es war ein verdammtes Desaster“, schimpfte der Monegasse. Geschlagen in den Ergebnissen von gleich drei Rivalen, eigentlich aber und vor allem nur vom eigenen Team. „Wenn du mit deinen beiden Autos in der ersten Reihe startest und nicht gewinnst, bedeutet das, dass auf unserer Seite etwas schief gelaufen ist. Ich denke, wir haben ein paar schlechte Entscheidungen getroffen und den Preis dafür bezahlt“, meinte Teamchef Mattia Binotto. Es tue ihm leid für Charles.

Mit Platz fünf gegenüber acht für den siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton schaffte es George Russell in allen Rennen in diesem Jahr in die Top Fünf - obwohl der Mercedes ganz besonders zu Saisonbeginn große Probleme bereitet hatte. Das schlägt sich in der Gesamtwertung mit Rang vier nieder. „Es gibt definitiv viel Positives von diesem Rennen“, sagte der 24-jährige Brite danach. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Verstappen beträgt 41 Punkte - nach sieben von 22 Rennen.

„Fühlte sich wie NFL-Spiel an“
Wie der Motorsport-Weltverband (FIA) mitteilte, haben die langen Verzögerungen beim GP nicht nur mit dem Regen, sondern auch mit einem Stromausfall zu tun gehabt. Dieser habe für einen Ausfall des Startsystems gesorgt, auch die Lichtanlagen auf der Start-Ziel-Gerade waren betroffen. Das führte dazu, dass keine stehenden Starts möglich waren.

Der enge Stadtkurs erschwert normales Racing enorm, da das Überholen mit den breiten Formel-1-Wagen kaum möglich ist. „Wenn man die Länge des Rennens samt der Verzögerungen und Unterbrechungen betrachtet, fühlte es sich eher wie ein NFL-Spiel als ein Grand Prix an“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Monaco vor dem Aus?
Das ist nicht der Grund, warum die Zukunft des Rennens in Monaco offen ist, vielmehr endet der Vertrag heuer. Obwohl der traditionsreiche Ort an der Côte d‘Azur die Formel 1 verkörpert wie kaum ein anderer, scheint es möglich, dass künftig zumindest nicht mehr jedes Jahr am legendären Jachthafen gefahren wird. Für mehr Rennaction zu sorgen, erscheint schwierig, da der Kurs in den schmalen Straßen nur schwer verändert werden kann.

Man müsse sich das Streckenlayout ansehen, sagte auch Wolff. „Die Formel 1 ist wichtig für Monaco und Monaco ist wichtig für die Formel 1. Monaco muss die neuen Realitäten annehmen, wofür der Sport heute steht, und die Auswirkungen, die er auf die Welt hat. Und gleichzeitig wird Monaco in der Formel-1-Community immer als etwas Besonderes respektiert werden. Aber niemand sollten das als selbstverständlich ansehen.“

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(Bild: KMM)



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