Deal geplatzt

Salzburg Milch: Keine Fusion mit Gmunder Molkerei

Salzburg
28.05.2022 14:15

Die bestehende Kooperation der Gmundner Molkerei mit der Firma Milchwerke Jäger aus Haag in Oberbayern (Deutschland) soll nun auch gesellschaftsrechtlich vertieft werden. Das hat der Vorstand und Aufsichtsrat der Molkerei in einer Sitzung am Freitag entschieden, wie es in einer Aussendung der Molkerei hieß. Eine zunächst angedachte Fusion mit der SalzburgMilch ist damit kein Thema mehr.

Gmundner-Eigentümer Hermann Jäger habe der Genossenschaft eine gleichberechtigte Beteiligung an seinem Unternehmen angeboten. Das Angebot werde weiterverfolgt. Die Milchwerke Jäger GmbH haben den Gmundnern im April 2022 ein Angebot gelegt. Nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen in den vergangenen Wochen und dem Abwiegen aller Vor- und Nachteile sei gestern in der Sitzung entschieden worden, das Angebot der Firma Jäger weiterzuverfolgen, teilte die Gmundner Molkerei mit.

In den nächsten Wochen sollen die Gesellschaftsverträge final ausgearbeitet werden, um sie anschließend den rund 2.000 Milchbauern und Mitgliedern in der Generalversammlung zur Abstimmung vorzulegen. Die Gmundner Molkerei eGen (mbH) bleibe somit bestehen, und die Landwirte würden Miteigentümer der Milchwerke Jäger GmbH in Haag in Oberbayern werden.

Die Firma Jäger ist bereits seit 20 Jahren am österreichischen Milchmarkt tätig. Sie habe sich in dieser Zeit großes Vertrauen unter den Milchbauern erarbeitet. „Derzeit haben rund 230 heimische Landwirte mit einer Milchmenge von ca. 70 Mio. kg pro Jahr einen Liefervertrag mit der Firma Jäger“, wurde in der Aussendung erklärt. Langfristig sei geplant, diese Milchmengen bei der Gmundner Molkerei verarbeiten zu lassen. Dies bedeute, dass der Produktionsstandort in Oberösterreich abgesichert ist und somit die oberösterreichische Milchwirtschaft gestärkt wird.

Absage an Salzburg 

Salzburg Milch dürfte hingegen der Käserei in Gmunden keine Zukunft gegeben haben. „Die Salzburger haben groß in Verarbeitungskapazitäten in Lamprechtshausen (Flachgau) investiert, die mit der Milch aus Oberösterreich ausgelastet worden wären. Eine inländische Milchlösung, die die zweitgrößte heimische Molkerei gebracht hätte, ist damit aber gefallen“, hieß es. 

Wie die Anteilsverteilung genau aussehen wird, stehe noch nicht fest, weil die Bewertungen noch fehlten. Jäger erklärte laut dem Zeitungsbericht, Ziel sei, allen Lieferanten „seinen“ Milchpreis zu bezahlen. Derzeit liege dieser bei den Gmundnern bei 45 Cent, Jäger zahle 51 Cent. Jäger habe ausgerechnet, über alle 20 Jahre, die er in Österreich zukauft, hätten seine Lieferanten zwei Cent mehr bekommen.

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Salzburg-Krone
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