Ukrainerin ganz offen

Zurenko: „Es schmerzt, gegen Russinnen zu spielen“

Tennis
23.05.2022 17:29

Die Ukrainerin Lesia Zurenko hat am Montag nach ihrer 2:6,0:6-Auftaktniederlage bei den French Open in Paris gegen die polnische Turnierfavoritin Iga Swiatek zu mehr Unterstützung aus der Tenniswelt für ihr Land aufgerufen. Und möchte am liebsten gar nicht mehr gegen Russinnen antreten. „Ich fühle mich dabei nicht gut, da es mich daran erinnert, was in meiner Heimat los ist. Es schmerzt, um ehrlich zu sein. Es ist sehr schmerzvoll und ich hoffe immer, dass ich nicht gegen sie spielen muss“, verrät sie. 

Als Folge der russischen Invasion in ihrer Heimat gab sie auch an, möglichst nicht gegen Russinnen oder Weißrussinnen auf der Tour spielen zu wollen. Die Qualifikantin dankte Swiatek, dass diese bei ihrer Partie einen Ukraine-Sticker getragen habe.

„Ich hasse es“
Laut Zurenkos Meinung müssten aber mehr Tennis-Profis über die Causa reden. „Ich hasse es, was die russische Propaganda über die Ukraine im Allgemeinen sagt. Ich hasse es wirklich“, ließt die 32-Jährige wissen. „Ich habe eine ziemliche Wut, weil es einen Haufen Lügen über mein Land gibt, und das schmerzt mich sehr. Ich hätte von den Spielern und Spielerinnen, der WTA und der ATP gerne, dass mehr unterstützt und gezeigt wird, was da wirklich läuft.“

Das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon hatte russische und weißrussische Profis wegen der Invasion vom Ende Juni in London beginnenden Traditionsevent ausgeschlossen. ATP, WTA und ITF entzogen der Veranstaltung als Sanktion die Vergabe von Weltranglistenpunkten. Beim Rasen-Klassiker geht es damit zwar weiter um Prestige, das Major hat heuer aber ohne Punktevergabe auch bloß einen gewissen Exhibition-Charakter.

Zurenko wird dann aber zumindest nicht Gefahr laufen, gegen eine Russin oder Weißrussin spielen zu müssen. „Ich fühle mich dabei nicht gut, da es mich daran erinnert, was in meiner Heimat los ist. Es schmerzt, um ehrlich zu sein. Es ist sehr schmerzvoll und ich hoffe immer, dass ich nicht gegen sie spielen muss.“ Seit der Invasion am 24. Februar hat Zurenko einmal gegen eine Russin gespielt, unterlag Vera Swonarewa in der Qualifikation von Miami.

Besser aufgeben?
Sie mache sich auch Gedanken, ob sie zu solchen Matches überhaupt antreten soll, meinte Zurenko. „Oder soll ich einfach aufgeben, entscheiden, dass ich nicht spiele?“, stellte Zurenko bei der Pressekonferenz nach der Partie gegen Swiatek eine Frage an sich selbst. Russen und Weißrussen spielen als neutrale Aktive auf den Touren, so auch in Paris. Deren Wimbledon-Ausschluss begrüße sie. Zurenko: „Um ehrlich zu sein, es ist kein großer Preis, den sie da zahlen müssen.“

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(Bild: KMM)



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