Nach Millionengewinn

Preis für Klimt-„Küsschen“ rasselt in den Keller

Wien
23.05.2022 16:45

Der Verkauf von digitalen Ausschnitten des weltbekannten Werks „Der Kuss“ von Gustav Klimt bescherte dem Belvedere in Wien einen Millionengewinn. 10.000 digitale Ausschnitte des Bildes wurden mittels Non-Fungible Token (NFT) an investitionsfreudige Kunstliebhaber verkauft - mittlerweile sind die digitalen Bildschnipsel jedoch nur noch einen Bruchteil des damaligen Kaufwerts wert.

Nicht weniger als 4,4 Millionen Euro spülte der Verkauf von rund 2500 NFTs in die Kassen des Belvederes. Das Bundesmuseum griff dabei erstmals den Trend des digitalen Bildverkaufs auf, der besonders zu Jahresbeginn enorm viele Menschen zu Investitionen verleitete.

Käufer haben keine Eigentumsrechte
Für die Erstellung der hochaufgelösten Einzelteile wurde ein 100x100-Raster über das weltbekannte Gemälde gelegt. Die dadurch entstandenen 10.000 Segmente werden nach dem Zufallsprinzip an die Käuferinnen und Käufer vergeben. 

Den Käuferinnen und Käufern ist es gestattet, die erworbenen Bilder digital auszustellen, sie auszudrucken und auch mit ihnen zu handeln. Eigentumsrechte haben sie daran aber keine.

Spekulation wohl nicht sonderlich lukrativ
Besonders lukrativ scheint ein solcher Kauf jedoch nicht gewesen zu sein. Inzwischen haben die in der Kryptowährung Ethereum gehandelten NFTs einen Wertverlust von immerhin 87 Prozent einstecken müssen. Nach einem ursprünglichen Verkaufswert von 1850 Euro, sind die Schnipsel auf dem Marktplatz „Opensea“ inzwischen schon für nur noch 220 Euro zu haben.

Eine Begründung dafür ist wohl in der globalen Marktsituation zu finden. Ganz generell kämpfen die zahlreichen digitalen Vermögenswerte derzeit mit fallenden Werten - so haben zuletzt fast alle Kryptowährungen massiv an Wert verloren. Davon betroffen sind eben auch die digitalen Sammlerstücke, deren Preise noch dramatischer gefallen sind.

Leopoldmuseum will auch von Trend profitieren
Gänzlich aufgegeben wird der Trend aber offenbar nicht: So läuft etwa noch bis 26. Mai eine Verkaufsaktion des Leopoldmuseums, das eigene NFTs auf den Markt gebracht hat. Dabei kann man 24 digitale Versionen von Werken Egon Schieles erstehen. Die Preise dafür gehen dabei sogar noch weiter als jene vom Belvedere - je nach Kategorie kosten die Ausschnitte 499 bis 100.000 Euro. Ob diese NFTs jedoch wertbeständiger sein werden, bleibt fraglich.

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