Gauner unterwegs

Experten warnen: Vorsicht bei hohen Renditezusagen

Wirtschaft
21.05.2022 06:00

Österreich ist nach wie vor ein Land der Sparbuchsparer. Dort ist wegen der Nullzinspolitik jedoch schon lange nichts mehr zu verdienen. Viele Anleger suchen daher Alternativen. Das führte wiederum dazu, dass auch immer mehr Finanzbetrüger versuchen, die Gunst der Stunde zu nutzen. Hier die besten Tipps, um nicht in die Falle zu tappen.

Die Zahl der Gauner, die Konsumenten Geld abknöpfen wollen, nimmt stetig zu. Musste die Finanzmarktaufsicht (FMA) 2016 noch vor 33 unseriösen Investoren warnen, waren es im Vorjahr schon fast viermal so viele (siehe Grafik unten).

Die Betrugsmaschen sind dabei vielfältig. Aktuell sehr beliebt ist das Vortäuschen einer Behörde wie der Finanzmarktaufsicht (FMA) oder der Nationalbank. Man verlangt per Website, E-Mail oder telefonisch persönliche Daten bis hin zur Kontonummer. Als Grund wird z. B. genannt, dass man bei Ermittlungen auf eine Bitcoin-Geldbörse („Wallet“) mit Ihrem Namen gestoßen ist. Hier gilt: Keinesfalls Daten angeben oder sogar Geld überweisen. Behörden würden dies niemals verlangen.

Finger weg von „Express-Darlehen“!
Beim Kreditbetrug wollen Kriminelle wiederum an der Not der Menschen verdienen. Im Internet werden dazu Anzeigen mit „Express-Darlehen“ oder „Umschuldung ohne Bonitätsprüfung“ geschaltet. Wer darauf hineinfällt, muss im Voraus aber eine Zahlung leisten (z.B. Bearbeitungsgebühr), sonst gebe es den Kredit nicht. Auch Druck wird dabei ausgeübt. Hier gilt ebenfalls: Hände weg, denn die Auszahlung der Kreditsumme ist niemals beabsichtigt gewesen. Beim Vorschussbetrug ist es ähnlich: Beispielsweise sei man der einzige Erbe, gegen eine Gebühr wird das Vermögen überwiesen - was natürlich nie passiert. „Was zu gut klingt, um wahr zu sein, das ist meistens auch nicht wahr“, so Finanzmarkt-Aufseher Helmut Ettl.

Sieben von zehn Betrügereien mit Kryptogeld
Aktuell bereits sieben von zehn Betrügereien betreffen Kryptowährungen (Bitcoin, Ethereum usw.). Über soziale Medien oder Webseiten werden Anleger hier auf falsche Plattformen gelockt. Investiert man dort, wird rasch ein Gewinn vorgegaukelt - damit man noch mehr Geld einbezahlt. Am Ende des Tages ist das Kapital jedoch verloren, Mails, Anrufe usw. bleiben erfolglos. Dazu FMA-Vorstand Eduard Müller (im Bild unten rechts): „Einen hohen Gewinn bei geringem Risiko - das gibt es nicht“.

Eine echte Plage ist laut AK-Konsumentenschützer Christian Prantner auch „Pishing“. Dabei „fischen“ Betrüger über gefälschte Webseiten, Mails oder SMS nach persönlichen Informationen wie z. B. Zugangsdaten zum Onlinebanking. Daher niemals Links in solchen Mails oder SMS anklicken oder installieren, so sein Rat.

Achtung geboten ist generell in folgenden Fällen:

  • Bei unerbetenen Anrufen, wo Investmentmöglichkeiten schmackhaft gemacht werden
  • Wenn Kontozugangsdaten verlangt werden
  • Wenn man unter Zeitdruck gesetzt wird
  • Bei „Geheimtipps“
  • Bei verlockenden Angeboten mit Krypto-Assets

Auf der FMA-Website (fma.gv.at) findet man auch alle Anbieter, vor denen gewarnt wird, sowie eine Liste mit sämtlichen bei uns zugelassenen Finanzdienstleistern.

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