20.05.2022 23:00 |

„Krone“-Gemeindeserie

Junge sollen in Göriach Wurzeln schlagen

Waltraud Grall, die erste Lungauer Bürgermeisterin, hat sich Einiges vorgenommen. Die Ortschefin wünscht sich, dass junge Menschen in Göriach ein Zuhause finden.

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Waltraud Grall hat erst seit 2021 in der Lungauer Kleingemeinde Göriach die Zügel in der Hand. Sie ist damit die erste Bürgermeisterin im Lungau. Allzu viel Neues musste Grall für ihr Amt nicht lernen, arbeitete sie doch zuvor schon 20 Jahre lang in der Göriacher Gemeindeverwaltung. „Startschwierigkeiten hatte ich nicht, die Leute freuen sich, dass diesen Job einmal eine Frau macht“, erzählt Grall. Die Zusammenarbeit mit den anderen Ortschefs sei „gut und eng“. Zu tun ist jedenfalls – gerade in einem kleinen Dorf wie Göriach – „immer genug“, schmunzelt die Bürgermeisterin. Ob Wildbachverbauung oder neue Fotovoltaik-Anlagen in der Gemeinde: Projekte hat die Neo-Bürgermeisterin genügend. In nächster Zeit drehen sich viele davon um das Leben und das Sterben. „Auf dem Friedhof bekommen wir dringend nötige zusätzliche Gräber und eine Urnenwand“, erklärt die Bürgermeisterin. Außerdem denkt Grall darüber nach, auch alternative Bestattungsarten, etwa in Form einer Urnenwiese, anzubieten.

Viel mehr Gedanken als um den Platz für die Toten muss sich Grall um jenen für die Lebenden machen. Denn: Göriach kämpft mit der Abwanderung.

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Der Zusammenhalt in unserer Gemeinde ist sehr gut. Ich bin hier aufgewachsen und kann mir echt keinen schöneren und besseren Ort zum Leben vorstellen.

Mario Esl, selbstständig und Mitglied der Feuerwehr Göriach

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Wo die Liebe hinfällt, da zieht man halt hin. So war es auch bei mir. Man hat in der Nähe alles was man braucht und Göriach ist einfach ein sehr schöner Ort zum Leben.

Frieda Winkler ist der Liebe wegen in Göriach gelandet

Baugründe und Vereine als Mittel gegen Abwanderung
„Wir wollen, dass die Jungen dableiben und sich verwurzeln, doch dafür brauchen wir Bauplätze“, meint die Ortschefin. „Wir würden als Gemeinde gerne wieder ein Baulandmodell anbieten, aber das ist nicht einfach“, erzählt Grall mit Blick auf das räumliche Entwicklungskonzept. Noch wichtiger als ein Bauplatz sei aber die soziale Verankerung in der Gemeinde. Feuerwehr, Landjugend, Musik, Chor oder Bücherei: „Das rege Vereinsleben ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, die Abwanderung zu stoppen“ so Grall.

Fakten

  • Göriach hatte heuer im Jänner 345 Einwohner und liegt sechs Kilometer nordöstlich von Tamsweg.
  • Der Name „Göriach“ kommt aus dem Slawischen und bedeutet soviel wie „bei den Bergen“.
  • Waltraud Grall ist seit dem Jahr 2021 Bürgermeisterin und folgte nach mehr als zwei Jahrzehnten Reinhard Radebner nach.
  • Göriach ist ein Bergsteigerdorf und steht für touristische Nachhaltigkeit.
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