Museumsdirektor:

„Baustellen sind immer ein großer Risikofaktor“

Salzburg
21.10.2025 08:00

Mittels Lastenaufzug auf einer Baustelle gelangen Diebe in den Pariser Louvre. Dort entwendeten sie wertvolle Schätze. In den Salzburger Museen beugt man vor Umbauten mit speziellen Maßnahmen genau solchen Vorkommnissen vor.

Auf kostbare, historische Schmuckstücke hatten es Einbrecher jüngst bei dem Raubüberfall im berühmten Pariser Museum Louvre abgesehen. Über einen Lastenaufzug auf einer Baustelle vor dem Gebäude gelangten die vermummten Täter in die Räumlichkeiten.

Das Stichwort Baustelle kommt auch Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums, bestens bekannt vor: „Auch bei uns finden derzeit Umbauarbeiten statt. Diese stellen natürlich sicherheitstechnisch ein erhöhtes Risiko dar“, gibt er zu.

Zeitgenössische Skulpturen von Künstler Tony Cragg im Domquartier.
Zeitgenössische Skulpturen von Künstler Tony Cragg im Domquartier.(Bild: (c)markushuber.net)

Anders als der Pariser Louvre, ergriff man im Salzburg Museum jedoch vorbeugend Maßnahmen: „Wir haben während der Umbauphase alle Exponate ausgelagert. Unser Museum ist derzeit leer.“ Mit Diamanten besetzte Kronjuwelen gäbe es im Salzburg Museum sowieso nicht zu holen, ergänzt Hochleitner.

Vielmehr sind es Exkremente aus der Keltenzeit, um die das Museum bangen würden. „Hier geht es vor allem um den immateriellen Wert und was wir dadurch beispielsweise über Ernährung in der damaligen Zeit lernen können“, sagt der Museums-Chef.

Ab 2028 stehen auch im Museum der Moderne große Umbauarbeiten an.
Ab 2028 stehen auch im Museum der Moderne große Umbauarbeiten an.(Bild: Markus Tschepp)

Im Museum der Moderne am Mönchsberg stehen ab 2028 Umbauarbeiten an. Schon jetzt ist klar: Sämtliche Werke werden dann abgehängt und in das Kunstdepot verlagert. Während des Umbaus bleibt das Museum am Mönchsberg aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Eine Sorge, die das Domquartier bis auf Weiteres nicht mehr haben dürfte. Der dortige Ausbau des Museums wurde aus finanziellen Gründen vorerst gestoppt, die „Krone“ berichtete. Die vorrangig barocken Sammlungen und österreichische Malereien des 19. Jahrhunderts sind durch ein Sicherheitskonzept geschützt, das auf die Gegebenheiten der historischen Gebäude abgestimmt ist, so Museums-Direktorin Andrea Stockhammer.

Sie fügt hinzu: „Für besondere Situationen werden temporär zusätzliche Maßnahmen ergriffen.“ Wie diese genau aussehen, darüber schweigt man, um etwaigen Dieben die Arbeit nicht zu erleichtern. 

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