Drama in Philadelphia
US-Polizist soll Bub in Rücken geschossen haben
Weil er einen Zwölfjährigen mit Schüssen in den Rücken getötet hat, ist gegen einen Polizisten in Philadelphia ein offizielles Ermittlungsverfahren wegen Mordverdachts eingeleitet worden. Der Bub habe Anfang März zuerst auf das Auto des Polizisten geschossen. Der 26-jährige Polizist Edsaul Mendoza habe schließlich einen tödlichen Schuss auf den Burschen abgegeben, nachdem dieser seine Waffe bereits fallen gelassen habe.
Mendoza war der Staatsanwaltschaft zufolge mit drei weiteren Kollegen in Zivil in einem Zivilfahrzeug auf einem Überwachungseinsatz in Philadelphia. Dabei wurden sie auf den Zwölfjährigen und einen weiteren Burschen im Alter von 17 Jahren aufmerksam.
Als die Beamten das Blaulicht anschalteten, feuerte der Zwölfjährige mit einer Waffe und floh dann. Die Polizisten verfolgten ihn zu Fuß.
Bub warf Waffe weg, Polizist feuerte trotzdem
Ein Kollege Mendozas gab nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Schuss ab, ohne zu zielen. Mendoza selbst schoss hingegen dreimal auf das 1,50 Meter große Kind, wobei der letzte Schuss tödlich war. Auf Videoaufzeichnungen des Vorfalls ist laut Staatsanwaltschaft zu sehen, dass der Zwölfjährige seine Waffe bereits weggeworfen hatte, bevor Mendozas tödlicher letzter Schuss fiel.
Video „sehr schwer anzuschauen“
Staatsanwalt Larry Krasner sagte bei einer Pressekonferenz, die Videoaufzeichnungen des Geschehens seien „sehr schwer anzuschauen“. Der Polizist habe gewusst, dass der Bub „seine Waffe nicht mehr hatte und ihm nicht mehr schaden konnte“. Mendoza habe trotzdem „einen Schuss durch seinen Rücken hindurch gefeuert, der ihn tötete“, sagte Krasner. Der Polizist wurde vergangenen Monat aus dem Dienst entlassen und am Sonntag festgenommen.
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