02.05.2022 06:00 |

„Krone“-Kommentar

Zynisches Spiel mit Schicksalen: Irre Geschichte

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In Zeiten des Krieges und der Pandemie kann die verspätete Enthüllung einer zwischen Österreich und Ungarn ausgeheckten politischen Perfidie schon einmal untergehen. Daher sei an dieser Stelle auf ein ungeheuerliches Vorkommnis aus dem Fundus der unverzichtbaren Nervensäge Peter Pilz hingewiesen.

Der Altmeister der Aufdecker entlockte vergangene Woche dem auffällig häufig durch die Privatsender tingelnden Christian Kern eine irre Geschichte. Der Altkanzler erzählte, dass 2016 ein österreichisches Regierungsmitglied bei Viktor Orbán interveniert habe, damit dieser sich gegen die Rückreisemöglichkeit für 5000 Flüchtlinge von Österreich nach Ungarn ausspreche. Kern solle keinen politischen Erfolg in der Flüchtlingskrise haben. So habe das der ÖVP-Politiker dem ungarischen Premier gesagt. Erfahren haben will er, Kern, von dieser Intrige von Orban persönlich.

Wenn das stimmt, was Christian Kern hier zu Protokoll gibt, handelt es sich um einen der auf vielen Ebenen übelsten Vorgänge der neueren politischen Geschichte. Auch wenn die Republik derzeit viele Probleme hat, darf nicht einmal der Anflug des Verdachts von einem zynischen Spiel mit Menschenschicksalen zum Nachteil Österreichs im Raum stehen bleiben.

Unklar bleibt noch, um welches Mitglied der damaligen Regierung es sich gehandelt hat. Es wäre der Tragweite der Vorwürfe angemessen, wenn sich jetzt der erste Mann im Staat, der Bundespräsident, mit dieser Sache befasst.

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