„Videobeweis“

Bremsassistent fuhr im Test Fußgeher nieder

Oberösterreich
27.04.2022 06:00

Pro Jahr kracht es 6300 Mal auf Oberösterreichs Straßen. Zumindest die Hälfte der Autounfälle und 22 Prozent der Crashs mit Lastwagen könnte durch - bald verpflichtende - elektronische Fahrerassistenten verhindert werden. Beim Live-Test in Linz erwischte es den Fußgeher aber trotz Notbremsassistenten.

„Wir haben keinen gefunden, der sich freiwillig hinstellt, also haben wir Dummies genommen“, gab’s bei der Roadshow von Kuratorium für Verkehrssicherheit und allgemeiner Unfallversicherung am Linzer Hauptplatz noch Witze, ehe Rennfahrerin Bianca Steiner sich nur auf den Notbremsassistenten verließ: Der brachte den Wagen, der mit kaum 30 km/h unterwegs war, nicht mehr rechtzeitig zum Stehen, boxte den Fußgeher um und stieß diesen auf das Kind am Bobby-Car.

„Der Bremsassistent kennt die Bodenbeschaffenheit nicht und das Pflaster ist rutschig“, erklärte die Rennfahrerin, warum der Unfall trotz technischem Helferlein passierte war. Beim zweiten Anlauf – hier bremste die Fahrerin sanft mit – ging es sich aus. Fazit: „Es kommt weiterhin auf den Fahrer an!“

Neun verpflichtende Fahrassistenten
„Ab 1. Juli sind bei Neutypisierungen von Pkw neun verpflichtende Fahrassistenten vorgesehen, ab 2024 muss es diese bei allen Neuwagen geben“, erklärte Othmar Tann vom KFV. Dazu gehören: Notbremsung, Spurhalter, Geschwindigkeit, Müdigkeit, Konzentrationserkennung, Notbremslicht, Rückfahrhilfe, Vorrichtung für Alkohol-Wegfahrsperre und ereignisbezogene Datenaufzeichnung.

Dennoch mahnt Tann, sich auch künftig nicht blind auf die Technik-Assistenten zu verlassen. „Man sollte sich als Kunde genau erklären lassen, was diese leisten und wie man diese am besten nutzt. Es geht jedenfalls in die richtige Richtung.“

Und zwar autonomes Fahren, also ohne Eingriff des Menschen. „Da sind wir aber noch 15 bis 20 Jahre entfernt“, meinte Gunter Seebacher von der AUVA, der die verpflichtenden elektronischen Helferleins positiv sieht. Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) stimmt zu, fordert zugleich aber absolute Datensicherheit für Autofahrer.

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