„Urgestein“ Federspiel

33 Jahre Politik: Wie ein Fels in der Brandung

Tirol
22.04.2022 16:00

Höhenflüge und Niederlagen gab es zuhauf im politischen Leben des Rudolf Federspiel. Das ist allerdings kein Grund für ihn, nach 33 Jahren die Politik an den Nagel zu hängen. Im Gegenteil!

1974 kam der gebürtige Zammer nach Innsbruck. In der Altstadt eröffnete er das Reisebüro F&F – „Jedem seine Reise“. Die Altstadtwirtschaft war wenig begeistert. „Diese war damals eine geschlossene Gesellschaft. Wer kein Altstadtler war, hatte nichts zu melden“, sagt Federspiel. Telefonanschluss gab’s keinen, Wirbel gemacht hat er trotzdem. Zum Beispiel mit Auftritten in Radiosendungen in Italien, oder mit einem riesigen Edelweiß aus Blumen. Das Geschäft begann zu florieren, weil Federspiel überall selbst Hand anlegte, zum Beispiel auch in der Geldwechselstube: „Der Gerhard Fritz (Anm.: Grüne) am Bahnhof und ich in der Altstadt waren die einzigen in Innsbruck. Ich verdiente an einem Wochenende 4000 Schilling (umgerechnet 290 Euro), damals eine Menge.“

Ottoburg als Treffpunkt
Die Altstadt und die Ottoburg wurden zu Federspiels Fixpunkt, bis heute ist das so geblieben. Mit Geschäftspartnern ging er ein und aus, beliebter Treffpunkt: Das Fürstenzimmer ganz oben. „Die Italiener haben das geliebt“, sagt Federspiel.

Acht Wahlkämpfe, sechs Bürgermeister „überlebt“
Schließlich wurde die Politik auf den großgewachsenen (195 cm) und umtriebigen Touristiker aufmerksam. „Ich habe mich immer geärgert, dass nichts weitergeht, gleich wie heute!“ 1989 traf er in Innsbruck den damaligen FPÖ-Chef Jörg Haider, der Rest ist Geschichte: Federspiel gelang mit der FPÖ der Sprung in den Gemeinderat, die FPÖ wurde sogar zweitstärkste Kraft, eine Koalition mit der ÖVP war die Folge. Doch in die Luft fliegen, das funktionierte schon damals gut: Das Bündnis hielt nur drei Jahre.

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Ich liebe das. Ich bin eine Wahlkampfmaschine.

Rudi Federspiel

1994 wurde Herwig van Staa Bürgermeister. Mit ihm schmiedete er eine „Handschlag-Koalition“, es begannen politisch sonnigste Zeiten: Er wurde Stadtrat für Tourismus und Verkehr, forcierte das Italiengeschäft und erfand den Bergsilvester, das es noch heute gibt. Bis 2000 blieb er Stadtrat.

Nach Rauswurf eigene Liste 
Nach seinem Rauswurf durch Jörg Haider 1998 gründete er seine eigene Freie Liste. Acht Wahlkämpfe in Gemeinderat und Landtag hat er bis dato mitgemacht. „Ich liebe das. Ich bin eine Wahlkampfmaschine“, sagt er. Sechs Bürgermeister hat er „überlebt“.

Rudi Federspiel (FPÖ) (Bild: APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER)
Rudi Federspiel (FPÖ)

Was sagt die politische Konkurrenz? „Dich kann man in den Boden rammen wie einen Pflock und 30 Meter weiter kommst als Spargel raus!“, zitiert er ein prägendes Erlebnis aus seiner Landtagszeit!

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