„Das ist dein Ende“

Ehefrau dreimal angeschossen: Prozess in Graz

Der gebürtige Armenier musste sich in Graz vor einem Schwurgericht für versuchten Mord an seiner Ehefrau verantworten.

(Bild: Hannes Baumgartner)

„Das ist dein Ende, jetzt stirbst du“ - nach diesen Worten hat ein 45-Jähriger in Graz dreimal auf seine Frau geschossen. Sie hatte vor, ihren Mann zu verlassen. Die 15-jährige Tochter versuchte noch zu schlichten. Der gebürtige Armenier bestreitet die Tötungsabsicht: „Ich war böse, wollte ihr wehtun, sie aber sicher nicht töten!“

Gewalt, Eifersucht und Geldprobleme beherrschten die Ehe in den Monaten vor jener unheilvollen Eskalation im Juli 2021. Als die Frau (37) die Notbremse ziehen und sich trennen wollte, kam es wieder einmal zum Streit. Der 45-Jährige verpasste seiner Frau ein blaues Auge, es wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen.

„Bitte Papa, mach das nicht!“
Tags darauf kam er aber wieder - mit einer Pistole. Diese hatte er einmal bei einer Wohnungsentrümpelung (er betrieb mehrere Firmen) gefunden und illegal besessen. Im außen liegenden Stiegenhaus kam es dann zu einer wilden Rangelei, der Angeklagte soll mehrmals geschrien haben, seine Frau werde jetzt sterben. Die Tochter stellte sich zwischen ihre Eltern und soll ihren Vater angefleht haben: „Bitte Papa, mach das nicht!“

Der staatenlose Mann feuerte drei Schüsse auf die Beine seiner Gattin ab, sie erlitt schwere Verletzungen. Laut Aussagen von Mutter und Tochter soll er ihr zum Schluss die Pistole an den Kopf gehalten und abgedrückt haben - es löste sich aber kein Schuss.

Diese Version sowie eine Tötungsabsicht generell bestreitet der Mann vehement: „Er wollte sie verletzen, aber nicht töten, es gab keinen Vorsatz“, erklärte sein Verteidiger. Dass der Angeklagte vor der Tat noch „Mord Strafe Österreich“ gegoogelt hat, wirft aber Fragen auf ... 

Geplante Prozessdauer: drei Tage.