Geld als Hebel

Oberösterreich hat neue Idee für mehr Pflegekräfte

Oberösterreich
15.04.2022 15:01

Rund 1.500 Personen absolvieren aktuell in OÖ die Ausbildung zur Pflegerin oder zum Pfleger in der Altenarbeit. Das zeigt: Das Interesse am Beruf ist hoch. Trotzdem scheitert die Entscheidung zur Pflegeausbildung oftmals am Finanziellen. Deshalb lassen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer aktuell im Sozialressort eine neue Idee verfolgen, um Personen in der Pflegeausbildung den Lebensunterhalt zu erleichtern. Wie könnte das aussehen?

Seit dem Start des oberösterreichischen Fachkräftestrategieprozesses Pflege im Februar 2022 haben Fachkräfte und Führungskräfte eine Vielzahl an Maßnahmenvorschlägen eingebracht, die derzeit von Experten und Expertinnen in Arbeitsgruppen aufgearbeitet werden. „In den Rückmeldungen und in den Gesprächen mit den Mitarbeiter/Innen hat sich die Sicherung des Lebensunterhalts während der Ausbildung als eines der wichtigsten Themen herauskristallisiert“, so Sozialandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, ÖVP: „Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt: dass wir in diesem Prozess fokussiert vorankommen und mit den Maßnahmen zügig in die Umsetzung gehen. Deshalb haben mein Team und ich mit der Erarbeitung einer Ausbildungsprämie sofort gestartet.“

Etwa 400 Euro Ausbildungsprämie
Im Detail sieht das so aus: Empfänger sollen fix eine Prämie von etwa 400 Euro pro Monat erhalten. Die Prämie kann zusammen mit schon bestehenden Ausbildungsförderungen wie der Implacementstiftung oder dem Fachkräftestipendium in Anspruch genommen werden. Mit dieser Kombination sollen zukünftige Pflegekräfte während der Ausbildung rund 1.400 Euro monatlich ausbezahlt bekommen (durchschnittliches Arbeitslosengeld lt. Statistik Austria von rund 1.000 Euro im Monat + Prämie von rund 400 Euro im Monat). Damit ist eine wesentliche Unterstützung des Lebensunterhalts möglich (1.400 Euro netto entsprechen einem Bruttolohn von rund 1.750 Euro.) Vor allem soll auch eine Anerkennung für alle sein, die sich für den wichtigen Beruf der Pflege und Betreuung entscheiden. Die Prämie wird während der gesamten Ausbildung ausbezahlt, zum Beispiel erhalten Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger die Prämie drei Jahre hindurch.

UmsteigerInnen gewinnen und verpflichtend binden
Das Land Oberösterreich will damit vor allem auch Berufsumsteigerinnen und - umsteiger, die einen neuen Berufsweg in der Pflege einschlagen wollen, ansprechen. Viele von ihnen haben eine Familie zu erhalten und können derzeit nur schwer mehrere Monate auf Einkommen verzichten. Angesprochen werden sollen aber auch junge Menschen unter 18, denen mit der Ausbildungsprämie von immerhin fix rund 5.000 Euro im Jahr die Entscheidung für die Pflege erleichtert werden soll. Zudem ist geplant, dass sich die Empfänger der Ausbildungsprämie im Gegenzug verpflichten, mindestens drei Jahre im Pflegeberuf tätig zu sein. „Wir investieren ganz bewusst viel Geld in die Pflegeausbildung. Aber entscheidend ist, dass Pflegekräfte nicht nur in Oberösterreich ausgebildet werden, sondern auch in Oberösterreich arbeiten“, betonen LH Thomas Stelzer und Landesrat Hattmannsdorfer.

LH Thomas Stelzer (li.) und Wolfgang Hattmannsdorfer wollen angehende Pflegekräfte nicht im Regen stehen lassen. (Bild: Land OÖ/Max Mayrhofer)
LH Thomas Stelzer (li.) und Wolfgang Hattmannsdorfer wollen angehende Pflegekräfte nicht im Regen stehen lassen.

Altern in Würde muss möglich sein
In Oberösterreich stellen wir ein Altern in Würde sicher. Dafür braucht es ausreichend Pflegekräfte. Mit der neuen Ausbildungsprämie tragen wir dazu bei, dass wir zukünftig mehr Personen von einer Pflegeausbildung begeistern und auch im Pflegeberuf halten“, so Landeshauptmann Stelzer und Sozial-Landesrat Hattmannsdorfer abschließend.

 

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