Glücksbringer in Not

Mehlschwalbe: Der Vogel des Jahres ist bedroht

Steiermark
15.04.2022 11:00

Sie gilt als der Frühlingsbote und Glücksbringer schlechthin - und hat selbst aber sehr viel Pech: die Schwalbe. Der Vogel des Jahres leidet stark unter der Landwirtschaft, sterilen Gärten - und missgünstigen Menschen, die ihre Nester verbotenerweise zerstören. Die Steirer können den Piepmätzen aber auch helfen.

In einem vergleichsweise kurzen Zeitraum, seit 1998, ist fast jede zweite Mehlschwalbe aus Österreich verschwunden. Die Gründe dafür sind so mannigfaltig wie brutal. Privatpersonen, Baubeauftragte oder Hausverwalter scheren sich oftmals nicht um das Verbot und entfernen geschützte Nester. Oder sie machen es den Piepmätzen extra schwer, indem sie perfide mit Spikes verhindern, dass sie ihre Nester anfliegen können. Ein Drama für Schwalben, die immer zu ihren Nestern zurückkommen

Dabei kämpft der Glücksbringer ohnehin sehr ums Überleben: Die Monotonie der Landwirtschaft, verbunden mit dem Insektenschwund, die Zerstörung von Feuchtgebieten und der Einsatz von Pestiziden dezimieren den Bestand dramatisch. Die Mehlschwalbe wurde bereits auf der Ampelliste von Birdlife in Österreich auf Gelb eingestuft.

Nur noch 4350 Brutpaare

Die Steiermark ist vergleichsweise noch ein guter Lebensraum. „Sie ist, wie man aus Zählungen weiß, das Bundesland mit den meisten Brutpaaren, nämlich 4250“, berichtet Susanne Schreiner von Birdlife.

Jetzt sollten die zierlichen Tiere langsam zurück aus dem Winterquartier kommen und sinnbildlich den Frühling einleiten. Man kann nur an alle appellieren, den entzückenden Vögeln zu helfen. Also: Hände weg von Nestern! Stattdessen sollte man die Schwalben durch Lehmpfützen, aus deren Kügelchen sie professionell wie Architekten ihre Nester (Rauchschwalben in Ställen etc, Mehlschwalben außen an Gebäuden) formen, unterstützen. Vielfalt im Garten führt zu mehr Insekten. Auch künstliche Nester (in der Nähe bestehender Kolonien) werden gerne angenommen; zeitgleich muss man für ein passendes Umfeld mit Nahrungsangebot sorgen.Christa Blümel

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