Klopapier, Sonnenblumenöl, Mehl, Alufolie: Niemand will das Wort so richtig in den Mund nehmen - aber einzelne Artikel werden auch in der Steiermark schon kontingentiert. Vor allem, um Spekulanten auszubremsen!
Bei Metro kommuniziert man die Lage offen: „Wir haben noch keine Lieferschwierigkeiten, aber es werden sicher welche kommen“, heißt es aus der Zentrale. Aber: „Um Engpässen und vor allem Spekulationskäufen vorzubeugen, haben wir erste Schritte gesetzt.“ Am Beispiel Sonnenblumenöl: „Wenn neue Kunden kommen, die auf einmal drei Paletten kaufen wollen, dann geht das nicht.“
Außerdem würden alle aufgefordert, Sonnenblumenöl in Zehn-Liter-Gebinden höchstens in drei Einheiten und von 20 Liter-Packungen maximal zwei zu kaufen. Die Gastro-Stammkunden seien davon ausgenommen. Die Experten gehen jedenfalls davon aus, dass es hier zu Engpässen kommen wird, da in der Ukraine am meisten Sonnenblumen in ganz Europa angebaut werden. „Kontingente“ gibt es derzeit aber auch bei Mehl (maximal zwei 25-Kilo-Gebinde) sowie - Alufolie: „Nicht wegen der Rohstoffe selbst. Aber bei deren Verarbeitung gibt es Engpässe.“
Groß-Anfragen wurden abgelehnt
„Keine Gründe für Rationierung“ sieht Spar-Steiermark-Chef Christoph Holzer. Aber: „Große Aufträge, auch wenn sie ins Ausland gehen, können wir derzeit schlicht nicht bedienen. Denn für uns steht die Versorgungssicherheit der Steiermark im absoluten Fokus.“ Einige Groß-Anfragen diesbezüglich hätten bereits abgelehnt werden müssen.
Zumeist handle es sich dabei um Großspenden von Lebensmitteln an die Ukraine. Spekulationseinkäufe - also, wo im großen Stil erworben und später mit Wucherpreisen verkauft wird - wolle man aber auch auf jeden Fall unterbinden. Bei Lidl etwa ist es das Toilettenpapier, das regional nur in Haushaltsmengen (fünf bis zehn Packungen) verkauft wird.
Überdimensionierte Aufträge erfüllen wir nicht. Die Versorgung der Steirer hat Top-Priorität.
Christoph Holzer, Chef von Spar Steiermark
Direktor deckte Schule mit Papier ein
Mit Papier bzw. dessen Mangel hat indes ein Oberösterreicher zeitnah keine Probleme: Ein Linzer Schuldirektor bestellte Kopierpapier für die kommenden beiden (!) Schuljahre. Weil Papier jetzt schon teils horrende Preise hat, und die Teuerungswelle dafür noch nicht am Plafond angelangt ist. Rund 100.000 Blatt Papier werden jedes Jahr an der Fachschule von Direktor Wolfgang Waxenegger gebraucht, und weil der Schulleiter gehört hat, dass der Preis um bis zu 50 Prozent steigen würde, orderte er zwei Euro-Paletten voll, das sind rund 200.000 Stück Papier.
„Wir haben damit rund 500 Euro pro Palette gespart und sind bis 2023 versorgt.“ Wenn das Schule macht. . .
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