„Krone“-Kommentar

Das „Ärgernis“ mit Selenskyj

Kolumnen
29.03.2022 06:00

„Selenskyj soll endlich eine Ruh geben. Die Ukraine kann den Krieg sowieso nicht gewinnen“, hört man zu den Hilferufen nach Waffen des Ukraine Präsidenten an den Westen.

Selenskyj wird keine Ruhe geben. Das kann er auch gar nicht. Das Volk würde ihm nicht folgen.

Das Volk hatte diesen Widerstand gegen die russischen Invasoren ganz allein begonnen. Der Westen hatte die Ukraine schon vorher abgeschrieben gehabt, ihr in überbordender Russlandgläubigkeit keine Chance gegeben - siehe Deutschland.

Präsident Selenskyj ist erst danach in seine Rolle hineingewachsen - perfekt (übrigens: Rechtsanwalt und nebenbei TV-Komiker). Ja, er ist lästig! Er betreibt moralische Erpressung. So sieht Verzweiflung aus.

Kennt er den Weg, der vor ihm liegt? Nein. Churchill kannte ihn auch nicht, als er 1940 seine Durchhalterede „In dunkelster Stunde“ hielt.

Man kann sogar Aufstände, Revolutionen und Kriege verlieren und dennoch in der Geschichte der Gewinner sein. Beispiel: Ungarn 1956.

Und es gibt Staaten und Völker, die lieber klein beigeben. Bundespräsident Kirchschläger sagte mir einmal: Hätte Österreich 1938 nicht selbst die Grenzbalken hochgezogen oder hätte es sich nur durch einen Schuss bemerkbar gemacht, es wäre nach dem Krieg und vor der Geschichte anders dagestanden.

In diesen Trümmern der Ukraine wird gerade eine Nation geboren, die es vorher so nicht gegeben hat.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele