„(K)eine Geschichte des Misserfolgs. Die jahrzehntelange Suche nach einem Grab“ heißt die Tagung, die morgen, Donnerstag von 17 bis 21 Uhr im Rathaussaal Oberwart unter Anwesenheit des ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer stattfindet.
Darin wird auch die Frage gestellt, was Institutionen, Vereine und Privatpersonen dazu bewegt, jahrzehntelang nach den Opfern eines Massakers zu suchen. Sind es religiöse oder ethisch-moralische Motive, das Bewusstsein historischer Verantwortung bzw. der Verantwortung gegenüber den Ermordeten oder ihrer Nachfahren?
Flüchtlings- und Gedenkinitiative
Auch das oberste Ziel des Vereins „Refugius“ ist es, die Toten zu finden und ihnen eine würdige Grabstätte zu geben. Bereits im April 1945 ordnete die sowjetische Kommandantur die Öffnung des Grabes an, beließ die Ermordeten jedoch an Ort und Stelle. 1969 suchte Horst Littmann
vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge nach Kriegstoten in Rechnitz und Umgebung. 1970 wurden 18 Leichen in der Nähe des Schlachthauses am östlichen Ortsrand exhumiert, die laut Prozessakten als „Zuschauflerkommando“ des Massengrabes fungiert hatten.
Erste Grabung 1988
Sie wurden auf dem jüdischen Friedhof in Graz begraben. Die erste Suchgrabung direkt beim Kreuzstadl fand 1988 statt, der fast jährlich weitere erfolglose Versuche folgten. An der Suche beteiligten sich etwa das Innenministerium, die Uni Wien, die Israelitische Kultusgemeinde und andere.
Am kommenden Sonntag folgt eine Gedenkfeier für alle Opfer des Südostwallbaus: Ab 14 Uhr beim Kreuzstadl Rechnitz.
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