Polit Film Festival

„Donbass“: Wie grotesk kann Horror sein?

Tirol
19.03.2022 18:00
Seit 2014 herrscht im Donezbecken ein blutiger Bürgerkrieg zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. In seinem Film „Donbass“ zeigt Regisseur Sergei Loznitsa ein Land, das zwischen Korruption und Fake News zerrieben wird. Zu sehen am 23. März im Innsbrucker Leokino.

Mit dem neuen Format „PFF AKUT“ wenden die Verantwortlichen des „PolitFilmFestival (PFF)“ ihre bekannte Kombination aus Filmvorführung und Podiumsdiskussion auf aktuelle Themen an. „PFF AKUT“ gibt es dann, wenn sich die Ereignisse überschlagen – wie gerade jetzt, wo Terror, Leid und Tod die Ukraine im Würgegriff hält.

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Die Realität wird nur nachgespielt, damit der Zuschauer sich in die Situation des Krieges versetzen kann. Alle Episoden im Film basieren auf echten Material, dass jemand vor Ort gefilmt hat oder auf Augenzeugenberichten. Das heißt, der Film basiert auf dokumentarischen Material.

Regisseur Sergei Loznitsa

Mehrfach ausgezeichneter Film
Deshalb lädt das „PolitFilmFestival“ in Kooperation mit „leokino-cinematograph“ und „Südwind Tirol“ am 23. März um 20 Uhr im Leokino Innsbruck zu einer Filmvorstellung und anschließendem Gespräch zum Krieg in der Ukraine. Gezeigt wird der 2018 gedrehte, mehrfach ausgezeichnete Film „Donbass“ des ukrainischen Regisseurs Sergei Loznitsa. Darin zeichnet Loznitsa in 13 verstörenden Szenen den Alltag im Kriegsgebiet im Donezbecken, dem Industrie- und Kohlegebiet im Südosten der Ukraine, nach. Wo Dutzende Waffenstillstandsabkommen gebrochen wurden. Korruption, Propaganda, Fake News und immer stärker werdender Hass das Unmenschliche auf beiden Seiten der Front zum Vorschein kommen lassen.

„Donbass“,  ein prophetisches Meisterwerk
Eine Gruppe Schauspieler inszeniert einen TV-Beitrag über einen fingierten feindlichen Anschlag. Beschlagnahmungen, Schikanen bei Kontrollen und brutale Foltermethoden sind an der Tagesordnung. Angst, Gewalt und Hysterie erfassen immer grotesker werdend mehr Bereiche des Lebens. Loznitsas Film, der wie ein Dokumentarfilm wirkt, hat beim Filmfestival in Cannes den Jurypreis für die beste Regie bekommen. Doch während die einen lobten, wie der Film den Horror des Krieges zeige, stieß er in Russland auf Ablehnung - eine Vorführung in Moskau wurde damals kurzfristig abgesagt. 

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