PGA Tour 12

Golf-Legende Tiger Woods stellt sich die Masters-Frage

Spiele
30.05.2011 14:01
Das "Green Jacket" ist die Trophäe für alle Golfprofis schlechthin. Vergeben wird sie seit 1937 im altehrwürdigen Golfclub von Augusta beim Masters. Bei diesem Major-Turnier, welches ein Einladungsturnier ist, treffen die besten Golfspieler der Welt aufeinander. Die Bestmarke von Golflegende Jack Nicklaus mit sechs Siegen bleibt bis heute unerreicht. Ausnahmekönner Tiger Woods, der bei vier Erfolgen hält, könnte es jedoch eines Tages schaffen, gleichzuziehen.

EA Sports scheint das zumindest so zu sehen, denn gleich zu Beginn von "Tiger Woods PGA Tour 12 – The Masters" darf der Spieler in das erweiterte Intro interaktiv eingreifen. Tiger Woods steht knapp vor dem Gewinn seines fünften Master-Titels. Nur noch ein Loch ist zu spielen. In dieser Situation darf der Spieler übernehmen, um die entscheidenden Schläge selbst vorzunehmen. Der Triumph ist hier leicht zu erreichen. Daran sollte man sich allerdings nicht gewöhnen, denn im eigentlichen Spiel ist es entscheidend schwerer.

Ins Auge sticht auf der PS3 sofort die hervorragende Grafik. Die Golfkurse sind ausgezeichnet in Szene gesetzt. Zusätzlich sorgt der englische Sprecher für einen sachlichen, ruhigen Kommentar, der sehr gut zum Flair des Spiels passt. Gemeinsam mit den Soundeffekten und der musikalischen Untermalung ergibt sich eine fast schon meditative Stimmung. Selten ist man so entspannt vor dem Fernsehschirm gesessen wie hier. Im Vergleich dazu fällt die ebenfalls getestete Wii-Version allein aufgrund der technischen Möglichkeiten der Konsole stark ab. Die Darstellung ist durchaus als in Ordnung zu bezeichnen. Es kommt allerdings nicht annähernd dieselbe dichte Atmosphäre auf.

Der Realismus geht soweit, dass auch die gerade real existierenden Wetterbedingungen simuliert werden. Dazu ist allerdings ein EA-Account notwendig, für den man sich kostenlos registrieren kann.

Eine der großen Herausforderungen beim Golfsport ist es, abhängig vom Wetter und der Beschaffenheit des Kurses, die richtige Schlägerwahl sowie den richtigen Schlag zu finden. Gerade für Anfänger ist das eine nur schwer zu überwindende Hürde. Das Spiel bietet aber eine exzellente Hilfestellung in Form des Caddies an. Dieser schlägt verschiedene Varianten mit unterschiedlichem Risiko vor. Der Spieler kann sich somit voll und ganz auf die Schlagausführung konzentrieren. Selbst Fortgeschrittene werden vermutlich ab und an gerne auf diese Stütze zurückgreifen.

Die Schlagausführung erfolgt auf der PS3 wie beim Vorgänger über den Analogstick des Controllers, der zum Ausholen nach hinten und für den Abschlag nach vorn bewegt werden muss. Dies klappt bereits nach ein paar Schlägen absolut flüssig. Nur das Putten ist eine eigene Herausforderung. Wie in der Realität entscheidet sich an dieser Stelle oft, wer gewinnt oder verliert. Ohne die beruhigende Spielatmosphäre würde man hierbei wohl in kürzester Zeit die Decke hochgehen, denn nur allzu oft landet der Putt anfangs überall, nur nicht im Loch.

Auf der Wii kommt naturgemäß die Bewegungsteuerung zum Einsatz, die insbesondere mit MotionPlus recht genau funktioniert, aber mehr Übung erfordert als die Controller-Variante der PS3. Auch dort kann mit Playstation Move eine aktivere Rolle eingenommen werden. Wer es noch etwas realitätsnaher will, darf sich bei der Wii zusätzlich auf das Balance Board stellen. Dies erfordert eine gute Koordinationsfähigkeit, die nicht jeder von Haus aus mitbringt, weshalb es empfehlenswert ist, die Steuerung zuerst ohne dieses Feature zu verinnerlichen, um nicht unnötigen Frust aufzubauen.

Herzstück des Spiels ist der Karrieremodus, der sich "Road to the Masters" nennt. Abgesehen davon gibt es neben dem obligatorischen Einzelspiel noch besondere Masters-Momente, die nachgespielt werden können oder "Tiger at the Masters", bei dem die vier Masters-Siege von Tiger Woods im Mittelpunkt stehen. Die Wii-Variante bietet, wie könnte es auch anderes sein, noch Minispiele, die wohl als Party-Games fungieren sollen. Genügend Abwechslung für lange Golfabende wird jedenfalls auf beiden Plattformen geboten.

Fazit: "Tiger Woods PGA Tour 12 – The Masters" bietet nur wenige Neuerungen. Das nun endlich auch das Masters gespielt werden kann, dürfte für viele Golf-Fans jedoch schon Kaufgrund genug sein. Auch nicht versierte Spieler werden dank der Hilfestellung durch den digitalen Caddy schnell auf den Geschmack kommen. Während die PS3-Version durch ihre herausragende Präsentation glänzt, kommen Wii-Besitzer in den Vorzug unterhaltsamer Minispiele. Alles in allem ist "Tiger Woods PGA 12 – The Masters" auf beiden Plattformen die Golfspiel-Referenz.

Plattform: PS3 (getestet), Wii (getestet), Xbox 360
Publisher: EA Sports
krone.at-Wertung: 9/10 (PS3), 9/10 (Wii)

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