Zuwachs in Munderfing

Neues Windrad trifft auf Sturm der Entrüstung

Oberösterreich
16.03.2022 12:00
Die Debatten um den Ausbau erneuerbarer Energieträger haben durch den Krieg in der Ukraine und die Lieferengpässe bei Gas an Dynamik gewonnen. Gefordert wird unter anderem auch eine Windradoffensive. Im Innviertel, wo der Windpark Munderfing weiter wachsen wird, stößt diese Idee auf viel Gegenwind.

Anfang Juni bekommt der Windpark Munderfing weiteren Zuwachs. Windrad Nummer sechs wird geliefert und auf das bereits betonierte Fundament aufgesetzt. Ab Herbst soll die 6,2 Millionen Euro teure Anlage jährlich mehr als acht Millionen Kilowattstunden sauberen Strom ins Netz einspeisen und rund 3600 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen. Die Stromproduktion des neuen Windrads ist um ein Viertel höher als jene der bereits im Betrieb befindlichen fünf „Kollegen“.

Strom für 12.200 Haushalte
Alle sechs Windräder zusammen werden somit rund 12.200 Haushalte mit Strom versorgen. Das ist knapp ein Drittel aller Haushalte des Bezirks Braunau.„Der Windpark ist eine Erfolgsgeschichte. Darauf sind wir besonders stolz“, meint VP-Bürgermeister Martin Voggenberger. Drei Viertel des Windparks sind im Besitz der Gemeinde, den Rest teilen sich die Energie AG und die Energiewerkstatt. „Alle reden von der Energiewende, wir tun etwas“, so Voggenberger weiter.

1000 Bäume gerodet
Doch seine Euphorie teilen nicht alle im Innviertel. „Rund 1000 Bäume mussten für das sechste Windrad gerodet werden. Für das Fundament wurde eine riesige Fläche versiegelt und eine fünf Kilometer lange Zufahrt mit Gussasphalt errichtet. Wenn man bedenkt, dass oft nicht einmal ein Lüfterl weht und die Windräder stillstehen, kann keine Rede vom Umweltschutz sein“, reißt die Kritik der Projektgegner nicht ab. Voggenberger: „Es stimmt. 2021 war ein mageres Windjahr. Mann muss stets einen längeren Zeitraum erfassen. Da sieht es mit dem Wind bei uns gut aus.“

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