Bewohner leiden

Lkw-Lawine: Greifenburger fordern die Umfahrung!

Kärnten
13.03.2022 08:01

Während ein Projekt nach dem anderen im Sand verläuft, leiden die Bewohner weiter unter der enormen Verkehrsüberlastung.

Beim Lokalaugenschein in Greifenburg konnte sich die „Kärntner Krone“ ein Bild von der Lage im Ort verschaffen. Denn die Greifenburger wissen selbst am besten, wo der Schuh drückt. „Kein Kind geht zu Fuß in die Schule. Sie werden mit dem Auto gebracht, weil der Schulweg lebensgefährlich ist“, kritisiert Kathrin Bernhard (54), die sich ebenso die rasche Umsetzung einer B100-Umfahrung wünscht wie Katja Lerchster (33): „Die Verkehrsüberlastung im Ort bedeutet eine enorme Belastung für Pendler. Oft verursachen zwei entgegenkommende Lkw kilometerlange Staus in beide Richtungen!“

Lkw-Lawine donnert vorbei
Tagespendler Stefan Hartlieb (33) kämpft mit genau diesem Problem: „Ich muss täglich nach Lienz zur Arbeit. Was ich mir an Zeit und Nerven sparen könnte, wenn es eine Umfahrung gäbe!“ „Auch ich bin ein absoluter Befürworter einer Umfahrung, weil es in unserem Ort endlich ruhiger werden muss!“, ergänzt Wilfried Rauscher (58).

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Und wer trinkt schon gerne seinen Espresso im Gastgarten, wenn die Lkw-Lawine vorbeidonnert?

Gerhard Waltl (60)

„Unser Ort ist tot
Petra Pirker (51) ist davon überzeugt, dass eine Verlegung der B100 auch das Geschäftsleben positiv verändern würde: „Der Weg von Geschäft zu Geschäft wird zum Spießrutenlauf, wenn sich Lkw- und Pkw-Pendler die Klinke in die Hand geben!“ „Und wer trinkt schon gerne seinen Espresso im Gastgarten, wenn die Lkw-Lawine vorbeidonnert?“, gibt Gerhard Waltl (60) zu bedenken: „Ich lebe in Hauzendorf an einer Engstelle, wo regelmäßig die Autospiegel fliegen, wenn niemand nachgibt. Unser Ort ist tot. Wenn die Umfahrung nicht kommt, ist er richtig tot!“

Ortszentrum würde profitieren
Bürgermeister Josef Brandner weist darauf hin, dass sich von 2016 bis 2020 zwischen Radlach und Dellach achtmal so viele Unfälle ereigneten, wie im ausgebauten Bereich zwischen Radlach und Kleblach: „Im Winter bleiben Lkw am laufenden Band hängen, im Sommer kommen die Urlauber dazu. Greifenburg soll nicht den Ruf behalten, die Stauhochburg Oberkärntens zu sein!“ Die Frequenz im Ortszentrum würde nicht unter der Umfahrung leiden, sondern profitieren: „Nicht der Verkehr macht das Geschäft, sondern die Leute einen Ort lebendig!“

95 Prozent der Greifenburher haben Wunsch
Ein geprüftes Projekt des Landes sieht die neue B100 bei Radlach Richtung Bahn verlaufen, entlang der Bahn die B87 kreuzen und bei Berg retour auf die bestehende B100 leiten. 95 Prozent der Greifenburger wünschen sich dies schon längst.

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