Konfliktpotenzial

Grüne Basis soll Felipes langem Abschied zusehen

Tirol
13.03.2022 15:00

Zwei Landesversammlungen sind nötig, um nach der Ankündigung von LHStv. Ingrid Felipe, ab 2023 aus der Politik auszuscheiden, die neue grüne Landesspitze in Tirol zu bestimmen: 450 Wahlberechtigte reden jeweils mit. FPÖ-Chef Markus Abwerzger hat wenig Hoffnung: „Schwarz-Grün zerbröselt in Tirol wie in Wien.“

Anfang März berichtete die „Krone“ von den Grabenkämpfen bei den Landesgrünen – keine zwei Wochen später verkündet Ingrid Felipe ihren Rückzug – nach zehn Jahren als Juniorpartnerin der schwarz-grünen Landesregierung. Es ist nicht anzunehmen, dass es mit Felipes Rückzugsankündigung getan ist, dass es damit weniger brodelt im grünen Untergrund. Denn Felipe bleibt der Politik ja noch ein Jahr erhalten – vorausgesetzt, die Landtagswahl wird nicht doch noch auf heuer vorgezogen.

Mitte Juni Nachfolge gewählt
Der Plan der Grünen, bereits Mitte Juni bei einer Landesversammlung Felipes Nachfolger(in) oder gar eine Doppelspitze zu küren, birgt einiges an Konfliktpotenzial. Denn immerhin hat die neue Führung dann auch noch die alte Führung neben sich. Man darf gespannt sein, wer bei offiziellen Anlässen neben LH Platter glänzen darf. Felipe bleibt ja Landeshauptmann-Stellvertreterin, der oder die neue darf aber auch nicht jede Gelegenheit auslassen, sich zu profilieren. Es geht ja um Bekanntheitswerte, eine sehr harte Währung.

Streben nach Harmonie
Die neue Wahlordnung bei den Grünen sieht zwei Landesversammlungen vor. Die zweite ist für Herbst geplant, bei der dann die weiteren Plätze auf der Landesliste vergeben werden. Stimmberechtigt sind 450 Mitglieder. Abgestimmt wird beide Male online über drei Tage. Die Reihen geschlossen halten über einen so langen Zeitraum wird ein Kunststück, das allen Beteiligten viel Disziplin abverlangen wird. Auffällig jetzt schon ist in den offiziellen Mitteilungen der Grünen das Harmoniestreben. Von einem Übergang, „der von höchster Professionalität getragen ist“, redet Landessprecher Christian Altenweisl.

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Schwarz-Grün zerbröselt in Tirol wie in Wien.

Tirols FP-Chef Markus Abwerzger

Keine Personalrochaden geplant
Regierungskollegin Gabriele Fischer brachte am Samstag „viel Anerkennung und Respekt“ zum Ausdruck. Die Koalitionsarbeit bleibe von der Frage der Spitzenkandidatur unberührt. „Unser Team bleibt wie es ist“, hieß es aus dem Landtagsklub. Das bezweifelt FP-Chef Markus Abwerzger. „Schwarz-Grün zerbröselt in Tirol wie in Wien.“ Für ihn sei klar, dass Felipe monatelang intern gemobbt wurde. „Die Radikalen innerhalb der Grünen wittern nun Morgenluft, Felipe war ihnen immer ein Dorn im Auge. Nun gibt es einen Richtungsstreit, der der Regierung nicht gut tun wird.“

Abwerzger glaubt, dass Felipe noch vor dem Sommer ganz abtreten wird: „Ein neuer Spitzenkandidat oder eine Kandidatin sowie eine amtsmüde Landesrätin, das wird nicht funktionieren.“

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