„Nach dem zweiten Drittel hat kein Mensch auf der Welt mehr an uns geglaubt. Wahnsinn, ich krieg’ das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht. Geil!“ So wie Dominic Zwerger ist es wohl 99,9 Prozent der Eishockey-Fans und -Experten weltweit gegangen, bevor Österreich gegen Rekordweltmeister Kanada ein 1:6 aufholte und ein 6:6 nach 60 Minuten erreicht hat!
„Nach zwei Dritteln war es schwer, noch daran zu glauben – eigentlich unmöglich“, bestätigt auch NHL-Export Marco Rossi. Aber „auf einmal haben wir angefangen, Tore zu schießen, beim 6:3, 6:4 ist der Glaube gekommen. Natürlich hatten wir dann auch das Glück auf unserer Seite. Dieses Spiel werden wir nie vergessen“, erklärte der Stürmer, der Österreich 49 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung geschossen hatte.
Noch nie hatte Österreich gegen den Rekordweltmeister in einem Bewerbspiel mehr als zwei Tore erzielt, am Dienstag brachen bei den mit vielen NHL-Stars angereisten Kanadiern aber im Finish alle Dämme.
Ein Comeback, das in die Eishockey-Geschichte eingeht
Nach dem 1:2 von Benjamin Nissner (11.) sorgten Benjamin Baumgartner (44.), Peter Schneider (45., 56.), Zwerger (51.) und Rossi (60.) für ein Comeback, das in die österreichische Eishockey-Geschichte eingeht. Österreich holte damit nach 2004 ebenfalls in Prag (2:2) zum zweiten Mal in der Geschichte einen Punkt gegen Kanada.
„Das kann man kaum toppen!“
„Ich bin seit 30 Jahren Coach und habe schon Crazy Games (verrückte Spiele) erlebt. Ich habe ab dem 6:4 überlegt, den Torhüter rauszunehmen. Da war so eine Euphorie, wir sind auf einer Wolke geflogen. Im letzten Drittel fünf Tore gegen Kanada aufholen, das kann man kaum toppen“, sagte Teamchef Roger Bader nach dem denkwürdigen Abend vor 14.700 Zuschauern in der O2-Arena.
„Gegen Kanada und dann gegen Finnland und Tschechien holt Österreich normalerweise keine Punkte. Aber wenn in einem Spiel Punkte daliegen, sind das Bonuspunkte, die uns auf dem Weg zum großen Ziel Klassenerhalt helfen können. Der Extrapunkt kann noch sehr wertvoll sein“, sagte Bader.
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