Ukrainer in Stainz

Geflüchtete Kinder: „Wann kommt Papa nach?“

Steiermark
10.03.2022 06:00

In Sicherheit! 46 Frauen und Kinder sind aus der Ukraine geflohen und haben in der Schilcher-Gemeinde Stainz bei Familie Schaar Zuflucht gefunden. Die Väter von Anna und Polina (5) sind im Krieg geblieben.

„Warum kommen unsere Papas nicht nach in den Urlaub?" Immer und immer wieder fragen sich das die beiden Cousinen Anna und Polina (5). Dass ihre Papas in Wahrheit in der Ukraine kämpfen müssen, die Fahrt nach Österreich vielmehr eine Flucht vor den russischen Soldaten war, hat ihnen niemand gesagt. Um sie nicht zu verunsichern - und weil sie es ohnehin nicht verstehen würden. Krieg, dieses Wort ist für die Mädchen, die bislang in Kiew eine schöne Kindheit verbringen konnten, ein Fremdwort.

Nun sind sie mit ihren Müttern in Stainz auf „Urlaub“, im Schilcherlandhof bei Gerda Schaar und ihren Enkeln Günter und Josef. Hier bekommen sie Essen – vorgestern Kakao, Schweinsbraten und Marillenknödel –, viel menschliche Wärme und ein Dach über dem Kopf. Gibt es ihre Wohnung in Kiew überhaupt noch?

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Ein Danke an die Steirer, sie haben so ein großes Herz. Wir hätten uns nie zu träumen gewagt, dass die Hilfsbereitschaft in diesem Land so wunderbar ist.

Irina Avramenco

46 Frauen und Kinder finden Zuflucht
Insgesamt 46 Frauen und Kinder beherbergt die Familie Schaar, die keine Sekunde zögerte und ihre Unterkünfte für Flüchtlinge öffnete. Die weststeirische Gastronomin wischt sich die Tränen aus den Augen: „Dieses Leid, furchtbar. Das Einzige, was wir tun können, ist unbürokratisch zu helfen.“

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Ich bin mit meinen Kindern vor dem Krieg geflohen, es war einfach schrecklich. Mein Mann ist in der Ukraine geblieben, er hilft bei der Verteidigung.

Frau Khekalo

Private unterstützen mit 3000 Betten
Das macht auch das Land Steiermark – und zwar mit beeindruckender Konsequenz. Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ), die gestern die Stainzer Flüchtlinge besuchte, zur „Krone“: „Wir haben dank der Unterstützung vieler Privater 3000 Betten in Quartieren organisieren können. Das Wichtigste ist jetzt, dass die Kleinen und ihre Mütter gut versorgt sind, damit sie die Schrecken des Krieges hinter sich lassen können. Danach wollen wir sie registrieren, um weitere Unterstützung in die Wege zu leiten.“

Respekt ringt Doris Kampus die Hilfsbereitschaft der Steirer ab: „Das ist sensationell – danke dafür!“

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