Ermittlungsbericht:

Verdacht gegen Judith Reichart nicht erhärtet

Vorarlberg
04.03.2022 08:35

Der Ermittlungsbericht rund um die suspendierte Kulturamtsleiterin von Bregenz, Judith Reichart, liegt nun vor. Darin werden laut Reicharts Anwalt sämtliche erhobenen Vorwürfe entkräftet. Aber nicht nur das: Offenbar wird darin auch gefragt, wie es überhaupt zu den Vorwürfen kommen konnte.

„Ich habe mir nichts anderes erwartet und hoffe, so schnell wie möglich wieder meine Arbeit für die Landeshauptstadt aufnehmen zu können“, sagte gestern auf „Krone“-Nachfrage Judith Reichart zu dem Ermittlungsbericht des Landeskriminalamts. Laut Reicharts Anwalt Martin Mennel wurden sämtliche gegen seine Mandantin erhobenen Vorwürfe entkräftet. Im Oktober des Vorjahres wurde Reichart von ihrem Job als Kulturamtsleiterin von Bregenz suspendiert. Grund waren mehrere Vorwürfe. So soll sie u.a. versucht haben, Honorare für ihren Vorgänger Wolfgang Fetz im Budget zu „vertuschen“. Und auch Fördermittel des Bundes für einen neuen Kunstverein sollen nicht legal lukriert worden sein.

Artikel in den „VN“
Aufgebracht wurden diese Vorwürfe in Artikeln der „Vorarlberger Nachrichten“ und im Rahmen einer Pressekonferenz, in der sich Veronika Marte (ÖVP), Sandra Schoch (Grüne) und Alexander Moosbrugger (damals noch NEOS) erschüttert und entsetzt über die angeblichen „Vorgänge“ zeigten - ohne freilich handfeste Beweise vorweisen zu können. Moosbrugger war es auch, der in seiner Funktion als Prüfungsausschussvorsitzender schließlich eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelte.

Hinterfragenswerte Motivation
Nun sieht es aber so aus, als hätten die drei ihr Nervenkostüm damals ganz umsonst strapaziert. Denn das Landeskriminalamt könne laut Mennel keinerlei Verfehlungen Reicharts entdecken. Im Gegenteil: Angezweifelt wird eher die redliche Motivation hinter den Vorwürfen. So wäre dem Ermittlungsbericht zu entnehmen, dass bereits „einfache“ Abklärungen und Rückfragen des Journalisten klar machen hätten können, dass die Vorwürfe so nicht stimmen können. Gleiches gilt für die Vorwürfe, die im Rahmen der Pressekonferenz vorgebracht wurden. Mennel nennt die Pressekonferenz folglich „politisch motiviert“. Auf Grundlage „dieser falschen und nicht überprüften Fakten und unrichtigen Schlüssen wurde ein Tatverdacht geradezu herbeigeredet“, schreibt Mennel in seiner Stellungnahme.

Rückkehr ins Amt
Abzuwarten bleibt nun, ob beziehungsweise wann die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Reichart offiziell einstellt. Sobald das geschehen sei, erklärt Bürgermeister Michael Ritsch auf „Krone“-Nachfrage, könne die Kulturamtsleiterin auch wieder ihren Dienst für die Stadt aufnehmen.

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