3 Tote, 150 Verletzte

Bisher schwerster NATO-Angriff auf Tripolis

Ausland
24.05.2011 08:12
Bei NATO-Angriffen auf Tripolis sind in der Nacht auf Dienstag nach Angaben der libyschen Regierung mindestens drei Menschen getötet und etwa 150 weitere verletzt worden. Einem BBC-Journalisten zufolge flog die NATO in der Nacht ihre schwersten Angriffe in Tripolis seit Beginn des Einsatzes gegen Machthaber Muammar al-Gadafi.

Bei den meisten Opfern handle es sich um Zivilisten, die in der Nähe einer Kaserne der Volksgarde gelebt hätten, sagte Regierungssprecher Mussa Ibrahim. Gegen diese Einrichtung habe die NATO zwischen elf und 18 Angriffe geflogen, so Ibrahim weiter. Die libysche Volksgarde besteht aus Freiwilligen, die die Armee unterstützen.

NATO bestätigt Angriffe
Die NATO hat den nächtlichen Einsatz in der libysche Hauptstadt Tripolis bestätigt. Ziel sei ein Fahrzeugpark des Gadafi-Regimes am Bab-al-Asisiya-Militärlager gewesen. NATO-Flugzeuge hätten eine Reihe von Lenkwaffen abgeschossen, teilte das Militärbündnis am frühen Dienstagmorgen auf seiner Internetseite mit. Das Lager habe von Beginn an eine Rolle beim gewaltsamen Vorgehen des Regimes gegen die Aufständischen gespielt.

Nach Berichten westlicher Korrespondenten hat die NATO eine ganze Serie von Luftangriffen auf Tripolis geflogen. Bilder der britischen BBC zeigten schwere Explosionen im Stadtgebiet. Dichter schwarzer Rauch stieg in den Nachthimmel. Der Korrespondent des Senders sprach von den bisher schwersten Luftschlägen gegen die libysche Hauptstadt. Es habe rund 20 Explosionen binnen einer halben Stunde gegeben, auch in der Nähe der Residenz von Gadafi.

Obama und Cameron wollen Druck auf Gadafi ausüben
US-Präsident Barack Obama und der britische Premierminister David Cameron wollen nach eigenem Bekunden weiter gegen Gadafi vorgehen. Man werde den Einsatz gemeinsam mit den Alliierten fortsetzen, bis Resolutionen der UN umgesetzt seien, erklärten die beiden Politiker in einem Gastbeitrag für die britische Zeitung "The Times". Man werde nicht zulassen, dass die Proteste gegen die Regierung mit Waffengewalt zerschlagen würden.

Eine Allianz unter Führung von Großbritannien, Frankreich und den USA bombardiert seit Wochen Ziele in Libyen, um nach eigener Darstellung die Zivilbevölkerung zu schützen. Hintergrund sind die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen, die den Ostteil des Landes beherrschen. Die Kräfte Gadafis bestreiten, Zivilisten anzugreifen.

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