Seit 2006 gehört Skigigant Blizzard mit Sitz in Mittersill zur italienischen Tecnica-Group. Weil es neben dem Produktionsstandort im Pinzgau auch einen nahe der slowakisch-ungarischen Grenze im ukrainischen Tschop gibt, ist der Sportprodukt-Konzern natürlich wachsam: „Wir sind mit unserer Fabrik in der Ukraine weit weg vom Geschehen. Aber natürlich beobachten wir die Situation genau“, erklärte Tecnica-Boss Giovanni Zoppas gestern der „Krone“. „Muss Personal zum Militär, gibt es Energie-Probleme? Das kann derzeit keiner vorhersagen“, sagte der Italiener auf seiner Anreise nach Mittersill.
Ähnlich besorgt beobachtet auch der Gewürzhersteller Wiberg die Situation – die Salzburger betreiben zwei Vertriebsstandorte in Kiew und Moskau. „Nichts desto trotz ist es leider so, dass man sich im Grunde nicht richtig vorbereiten kann. Wie viele Unternehmen sind wir von den politischen Entscheidungen abhängig und müssen uns der gegebenen Situation bestmöglich anpassen“, heißt es.
80 Betriebe exportieren regelmäßig nach Russland
Auch der Zugangssystem-Hersteller Axess verfolgt die Lage. Die Anifer haben eine Niederlassung in St. Petersburg und statteten etwa auch das Olympia-Skigebiet im russischen Krasnaja Poljana aus. „Noch spüren wir keine Auswirkungen auf unsere laufenden Projekte. Sollte die wirtschaftliche Lage in Russland kippen, würden auch wir davon betroffen sein“, so Marketingchefin Claudia Wuppinger.
Ganz so offen sind nicht alle: Holzriese Kaindl gibt auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Die Salzburger betreiben in der Ukraine ein Werk, das unter dem Namen Kronospan firmiert. Der Kranriese Palfinger, der fünf Fertigungs- und Montagestandorte in Russland hat, will sich erst am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz äußern.
80 Salzburger Betriebe exportieren regelmäßig nach Russland, 2020 betrug das Exportvolumen 155 Millionen Euro. In die Ukraine wurden Waren im Wert von 35 Millionen Euro verkauft.
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