Weitere Opfer gesucht!

Frau rettet sich vor Peiniger mit Sprung aus Auto

15.02.2022 14:44

Seine Vorgehensweise war stets dieselbe, seine Opfer Frauen, die Tatorte in gleich drei Bundesländern - nun klickten für einen 49-Jährigen die Handschellen. Dem Verdächtigen, einem Slowaken, werden u.a. Raubüberfälle, aber auch Körperverletzung zur Last gelegt. Er ist großteils geständig, gab als Motiv die Finanzierung seiner Drogensucht an. Die Polizei sucht mögliche weitere Opfer des Mannes.

Zugeschlagen hatte der Verdächtige - laut bisherigem Kenntnisstand - im niederösterreichischen Schwechat, in Wien-Penzing sowie im burgenländischen Parndorf, und zwar stets in Park-and-ride-Anlagen. Bewaffnet mit einem Messer wählte er stets Frauen bei seinen Überfällen aus, da diese „leichtere Opfer“ seien und weniger Gegenwehr leisten würden. Abgesehen hatte er es auf Geld und Wertgegenstände.

So überfiel der Verdächtige zunächst am 24. Jänner eine 23-Jährige in Parndorf, hatte die Frau bereits im Zug als Opfer auserkoren. Die junge Frau bemerkte, dass sie von dem Verdächtigen beobachtet wurde, und hatte ein beklemmendes Gefühl, weshalb sie am Bahnhof, ohne sich umzublicken, schnell in ihren in der Park-and-ride-Anlage abgestellten Pkw einstieg und diesen versperrte. Sie konnte dem mutmaßlichen Täter noch entkommen, erkannte ihn jedoch auf Bildern wieder.

Opfer von hinten umklammert
Am 5. Februar schlug der Verdächtige erneut zu, diesmal am Bahnhof Wien-Hütteldorf. Er überfiel eine 29 Jahre alte Linzerin, als sie gerade ihr Auto öffnete, und war mit einem Messer bewaffnet. Das Opfer begann zu schreien, der Täter umklammerte die Frau von hinten und verletzte sie mit dem Messer leicht am Hals. Auch der 29-Jährigen sollte es gelingen, in den Wagen zu steigen und davonzufahren.

Hoch dramatisch verlief der Überfall auf eine 38 Jahre alte Frau in Schwechat am 7. Februar. Das Opfer wurde in sein Auto gestoßen, bedroht und bei einem darauffolgenden Gerangel mit dem Messer an der Hand verletzt. Der Verdächtige stieg auf der Beifahrerseite ein und wies die 38-Jährige an, loszufahren.

Über eine Stunde in seiner Gewalt
In seiner Gewalt hatte er die Frau mehr als eine Stunde lang, ließ sie zu mehreren Bankomaten fahren und bedrohte sie aufs Schlimmste. In Schwadorf gelang der 38-Jährigen die Flucht - sie sprang bei geringer Geschwindigkeit aus dem Fahrzeug und rannte davon. In der Folge kam es noch zu einem Auffahrunfall zwischen dem Pkw und einem anderen Fahrzeug.

Der Täter flüchtete ebenfalls. Bereits etwa eine Stunde später wurde der Verdächtige im Zuge einer Großfahndung von einer Streife der Polizeiinspektion Flughafen Wien noch in Schwadorf gefasst. Als Motiv für die Überfälle führte er ständige finanzielle Schwierigkeiten aufgrund seiner Drogensucht an.

An eventuelle weitere Opfer erging am Dienstag der Aufruf, sich mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich unter Tel.: 059133 30-3333 in Verbindung zu setzen.