Sondersitzung

Heftiges Ringen um künftigen Neo-Chef der Herzchirurgie

Salzburg
11.05.2011 17:56
In der Frauenklinik und in der Kardiologie haben die besten Kandidaten für die Primar-Posten schon abgesagt, das Landesspital verhandelt jetzt mit den Zweit-Gereihten. Und auch die Bestellung des neuen Primars für die Herzchirurgie wird zur unendlichen Geschichte: Am Montag muss der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung über den Fall beraten.

Schon seit Februar laufen die Gespräche mit dem exzellenten Herzchirurgen Otto Dapunt. Der 53-Jährige setzte sich im Hearing aller Bewerber für die Nachfolge von Felix Unger an der Herzchirurgie klar durch. Unger ist seit April pensioniert – aber wer seine Abteilung übernimmt, ist immer noch unklar. Spitals-Chef Burkhard van der Vorst erklärte noch am Freitag der Vorwoche: "Es sieht gut aus. Die Gespräche mit Professor Dapunt sind immer positiv." Auf einen Vertrag mit dem hervorragenden Chirurgen konnte sich das Krankenhaus aber noch immer nicht einigen – im Gegenteil: Diese Woche standen die Verhandlungen an der Kippe. Dapunt reiste aber Mittwoch extra aus Oldenburg zur nächsten Runde der Gespräche an – sie endeten wieder ohne zählbares Ergebnis.

Herausragende Bewertungen bei den Hearings
Eine Entscheidung über den neuen Primar für die Herzchirurgie muss jetzt der Aufsichtsrat treffen – der wurde für nächsten Montag zu einer Sondersitzung einberufen. Einziger Punkt auf der Tagesordnung ist die Herzchirurgie. Dass der gebürtige Tiroler Dapunt eine gute Verstärkung für die Salzburger Uniklinik wäre, zeigen seine Bewertungen bei den Hearings. Er ist "ausgezeichnet geeignet", meinten die Gutachter. Dapunt hat die "höchste operative Erfahrung aller Bewerber", heißt es weiter. Dazu "ein hohes Maß an Führungsqualifikation" und er ist "durch seine langjährige Erfahrung ein profunder Kenner der Situation der Herzchirurgie". Und zum Ende: "Dies eignet ihn in besonderem Maß für die Führung der Herzchirurgie in Salzburg", steht in der internen Beurteilung.

Beste Noten – trotzdem gab es noch keine Einigung. Über Gründe wird in der Klinik nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Demnach ging es unter anderem um eine geplante Kürzung von zwei Ärzte-Posten, die Dapunt quasi zum Einstand serviert wurde, und um Kompetenzen der Abteilung.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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