Masterplan

Sonderwidmung für Lustenauer-Moschee

Das Kulturzentrum und die Moschee des islamischen Vereins ATIB sollen direkt an der Lustenauer Reichshofstraße entstehen.

(Bild: Privat)

Damit das vom islamischen Verein ATIB geplante „Kulturzentrum mit Moschee“ (KUM) überhaupt entstehen kann, wird eine Sonderwidmung benötigt. Die Mehrheit der Lustenauer Gemeindevertreter beschloss nämlich in der jüngsten Sitzung, dass publikumsintensive Veranstaltungsstätten - wie etwa eine Moschee - in Kern-, Wohn- und Mischgebieten künftig eine eigene Widmung benötigen.

Geht es nach den Wünschen des islamischen Vereins ATIB, soll der Neubau des Kulturzentrums mit Restaurants, Geschäftslokalen, Seminarräumen, Moschee und einem 20 Meter hohen Turm schon bald umgesetzt werden. Das von den Architekten Jochen Specht und Kemal Cansiz geplante Zentrum soll direkt an der Reichsstraße entstehen. Bereits seit drei Jahren laufen intensive Planungen. Auf diese lange Zeit verwies auch Eveline Mairer (Grüne) bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter. Sie sprach sich gegen die Sonderwidmung aus. Das Ganze sei eine „reine Anlassgesetzgebung“.

„Eine Änderung auf der Zielgeraden finde ich nicht fair. Das ist dem Zusammenleben nicht zuträglich“, meinte sie. Neben den Grünen stimmten auch die Mandatare von NEOS, SPÖ und HaK gegen den Verordnungsentwurf. Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) hingegen betonte, dass es bereits seit 2003 offene Fragen zur Quartiersentwicklung gebe. Gerade in Sachen Verkehr habe es noch keine Lösung gegeben. „Auch im Masterplan Siedlungsentwicklung aus dem Jahr 2017 wurde darauf hingewiesen, dass dieses Instrument bei raumplanerisch herausfordernden Projekten zum Einsatz kommen kann.“