Konjunkturumfrage

Industrie: Gute Auftragslage, schlechte Erträge

Steiermark
09.05.2011 13:03
Die Industrie im Land ist laut aktueller Konjunkturumfrage gut ausgelastet. Rohstoffpreise und der hohe Euro-Kurs in Relation zum US-Dollar würden allerdings "massiv auf die Erträge drücken", so Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung.

Die Umfrage der IV für das erste Quartal 2011 wurde bei 65 Unternehmen mit rund 40.000 Beschäftigten durchgeführt. Mehrheitlich würden die guten Nachrichten überwiegen, wie dauerhaft diese seien, müsse sich zeigen, so Pildner-Steinburg.

Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent
Die Industriebetriebe müssten trotz eines Hochkonjunkturniveaus auch noch die "noch nicht bezifferbare, aber allgegenwärtige Belastung aus den Schuldenkrisen einzelner Länder der Euro-Zone" berücksichtigen. Erfreulich sei jedenfalls, so Pildner, "dass wir in der Steiermark mit einem Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent rechnen können."

Was die Geschäftslage betreffe, so hätten 61 Prozent der befragten Unternehmen einen guten Geschäftsgang, nur ein Prozent bewerte die Lage als "schlecht". Der Auftragsindex habe sich gegenüber dem Herbst 2010 von 36 auf 56 verbessert (Saldierung der positiven gegen die negativen Antworten). Bei den Auslandsaufträgen liege man etwas schlechter, was dem hohen Euro-Kurs geschuldet sei, so Generalsekretär Thomas Krautzer.

"Geld ist wieder teurer geworden"
Der Index zur Ertragssituation sei "scharf gefallen", von 36 auf 9 - dies hänge unter anderem mit gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen sowie einer "mittlerweile drohenden Lohn-Preis-Spirale zusammen", sagte Krautzer, "ebenso wie mit den Finanzierungskosten. Geld ist wieder teurer geworden." Allerdings werde die Produktionstätigkeit kurzfristig weiter zunehmen.

Fachkräfte gefragt
Im ersten Quartal hätten 51 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, Mitarbeiter einzustellen, nur vier Prozent denken an Arbeitskräftereduktion. In diesem Zusammenhang sei auch zu erwähnen, dass unter dem Strich bei der steirischen Industrie "weder vor noch nach der Krise" eine Abwanderung von Arbeitsplätzen stattgefunden habe, sagte Krautzer. Drängend sei der Fachkräftebedarf in der Industrie, denn die wirklich qualifizierten Fachkräfte aus den neuen EU-Staaten seien bereits an Österreich vorübergezogen. Bei der eigenen betrieblichen Ausbildung sei die Anzahl der Lehrlinge gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010 gleich geblieben.

Nach Branchen gesehen hätten zuletzt vor allem Auto- und Autozuliefererindustrie eine hohe Beschäftigungsnachfrage gehabt, auch die Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Bereich Maschinen und Metallwaren. Unter dem Schnitt sei die Baubranche, die aber anderen Zyklen folge.

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