Schladming:

Vom „Armenhaus“ zum steirischen Ski-Mekka

Steiermark
25.01.2022 22:30

50 Jahre Planaibahn - die Erschließung des Berges für den Wintersport war der große Wendepunkt in der Geschichte Schladmings. Pionier Albert Baier erinnert sich an die Anfänge.

Der Weg zur „Skihauptstadt“ Schladming war lang und steinig. Wo heute die Immobilienpreise in schwindelerregende Höhen klettern, herrschte nach dem Zweiten Weltkrieg noch bittere Armut.

„Durch den Krieg hat eine ganze Generation an unternehmerisch denkenden und risikofreudigen Leuten gefehlt - dazu hat’s in der Region quasi kein Geld gegeben“, erzählt Albert Baier, Langzeitgeschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen.

Schladming war Tourismus-Nachzügler
Dadurch hat sich die Erschließung des Skibergs erheblich verzögert. Während in Westösterreich ein Gipfel nach dem anderen mit damals modernen Liftanlagen erobert wurde, existierten in Schladming derartige Pläne nur in den Köpfen einiger Pioniere. Einer von diesen war eben Baier.

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Natürlich sind die Schladminger schon vor dem Bau der ersten Bahn Ski gefahren. Da ging’s eben mit der Materialseilbahn abenteuerlich den Berg hinauf oder auch zu Fuß.

Albert Baier

„Natürlich sind die Schladminger schon vor dem Bau der ersten Bahn Ski gefahren. Da ging’s eben mit der Materialseilbahn abenteuerlich den Berg hinauf oder auch zu Fuß. Die besten Schladminger sind damals aber für die Union Haus gefahren“, erinnert sich Baier lächelnd zurück.

Hauser Kaibling kam zuerst zum Zug
Am Kaibling wurde die erste (Cabrio-)Gondelbahn nämlich bereits 1949 eröffnet - ursprünglich war diese Anlage für Schladming gedacht. „Aber dann ist das Geld ausgegangen und die Hauser sind zum Zug gekommen.“

Mit Bussen auf die Skipiste
Auf der Planai wurde erst 1965 die Mautstraße eröffnet - 35 Busse waren da täglich im Einsatz, um die Skifahrer nach oben zu bringen. Bis zum Bau der ersten Seilbahn dauerte es weitere Jahre.

„Erst im letzten Moment haben wir uns anstatt eines Sessellifts für eine Vierer-Gondel entschieden“, erzählt Baier. Dem zufolge das dem Baumeister Georg Bliem senior zu verdanken ist, der in Ischgl bei einer derartigen Einseilumlaufbahn mitwirkte.

Mit der Gondel startete die Aufholjagd
Am 21. Dezember 1972 nahm dann die Gondel ihren Betrieb auf: der Startschuss zur beeindruckenden Aufholjagd der Schladminger. Ein Jahr später wurde schon ein Weltcuprennen ausgetragen, zehn Jahre später gab’s erstmals die WM.

„Langsam entstanden auch die ersten Hotellerie-Betriebe - allen voran natürlich das Sporthotel von Ernst Royer, der ein Pionier auf diesem Gebiet war“, sagt Georg Bliem, Sohn des einstigen Masterminds und nunmehriger Geschäftsführer der Planai, die nach den bescheidenen Anfängen zu einem Ennstaler Leitbetrieb mit 420 Mitarbeitern und 35 Liftanlagen angewachsen ist. 

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