Variante dominiert

EU: 78% der Infektionen gehen auf Omikron zurück

Ausland
21.01.2022 20:15

Die Omikron-Variante ist nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC inzwischen die dominierende Variante in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum. Omikron sei nun in den meisten betroffenen Ländern vorherrschend, ihr Anteil an den Corona-Infektionen liege derzeit bei rund 78 Prozent, teilte das in Stockholm ansässige Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten am Freitag mit.

Zum Europäischen Wirtschaftsraum zählen neben den 27 EU-Staaten noch Island, Liechtenstein und Norwegen. Die Corona-Infektionen sind derzeit in ganz Europa auf dem Vormarsch: Laut den Daten der Nachrichtenagentur AFP haben die registrierten Infektionsfälle in der Region in der vergangenen Woche um neun Prozent zugenommen.

Experten für abgestimmte Umstellung auf Omikron-Impfstoff
Unterdessen hält das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ein international koordiniertes Verfahren für den Start von speziellen Omikron-Impfungen für ratsam. Man müsse zu einer weltweiten Übereinkunft kommen, wann man auf einen neuen Corona-Impfstoff umstellen wolle, sagte PEI-Chef Klaus Cichutek am Freitag bei einem Fachgespräch zur Omikron-Variante. Dafür gebe es bereits eine Arbeitsgruppe bei der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Ab März könnten die Stoffe zugelassen werden
Alle Weichen seien bereits für eine schnelle Umstellung gestellt. Klinische Prüfungen liefen jetzt an. Ab März könnten die Stoffe zugelassen werden, was lediglich eine Variante der bisherigen Genehmigung sei. Mehrere Impfstoff-Hersteller hätten einen Teil der Produktion schon geändert.

Ein abgestimmtes Vorgehen gilt auch daher als sinnvoll, da die Hersteller sonst zunächst den Impfstoff an Länder weltweit liefern würde, die bereits die Freigabe hätten. Europa etwa könnte mit einer späteren Zulassung ins Hintertreffen geraten.

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Man muss zu einer weltweiten Übereinkunft kommen, wann man auf einen neuen Corona-Impfstoff umstellen will.

PEI-Chef Klaus Cichutek

„Impfungen mit bisherigen Präparaten bieten sehr guten Schutz“
Cichutek wies aber darauf hin, dass Impfungen mit den bisherigen Präparaten bereits einen sehr guten Schutz vor schweren Erkrankungen böten. Auch die Virologin Ulrike Protzer von der Uni München sagte, eine vierte Impfung mit einem Omikron-Impfstoff sei vielleicht für die meisten nicht unbedingt nötig. „Das muss man sehr individuell entscheiden.“ Für bestimmte Gruppen etwa mit Immunschwächen könne es empfehlenswert sein. „Bei vielen anderen macht es vielleicht mehr Sinn, erst mal abzuwarten.“

Wenn ein gesunder Mensch mit Dreifach-Impfung mit dem Omikron-Virus in Kontakt kommt, gelten schwere Verläufe als sehr unwahrscheinlich. Zudem kann eine solche Infektion den Vorteil haben, dass künftige Erkrankungen durch den gestärkten Immunschutz dann fast ausgeschlossen sind.

Cichutek geht zudem davon aus, dass selbst bei eventuell nötigen Auffrischimpfungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen diese mit dem Schutz gegen andere Krankheiten wie Grippe in einem Mittel kombiniert werden können. „Der Trend wird dahin gehen, wenn wir wissen, wie periodisch geimpft werden muss, dass möglicherweise mit anderen Impfungen zu verbinden.“

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