Selbsttest-Comeback

Corona-Zahlenrekord bringt System an die Grenzen

Österreich
19.01.2022 21:04

Fast 28.000 neue Fälle überlasten unsere Kapazitäten! Rückkehr der Selbsttests also. Und: Schutzzonen sollen kommen.

Omikron leistet ganze Arbeit. So gab es am Mittwoch zuerst einen frühmorgendlichen - noch unbereinigten - Zwischenstand von mehr als 31.000 Neuinfektionen. Dann begann mühevolles Auswerten der Daten - bis letztlich klar war: Wir liegen bei 27.677 Neuinfektionen, absolutes Allzeit-Hoch. Das bisherige betrug 17.006 vor einer Woche.

Kapazitäten ausgeschöpft
Schon das Desaster bei den Schultests, die teils nicht pünktlich ausgewertet bzw. nicht richtig zugeordnet werden konnten, geschweige denn eine Steigerung auf flächendeckend zumindest zwei PCR-Tests pro Schüler und Woche zugelassen hat, hat das Drama angekündigt: Es geht nicht mehr, bei solch hohen Test- und Infektionszahlen sind PCR-, Auswertungs- und Einmelde-Kapazitäten überschritten.

Datenbereinigung
Der Zwischenstand Mittwochfrüh ergab - unbereinigte - 31.070 Neuinfektionen laut Epidemiologischem Meldesystem EMS: Datenbereinigung, Analyse und Abgleich mit den Einmeldungen der Bundesländer folgen da erst noch. Letztlich waren es dann „nur“ 27.677 neue Fälle. Zwar sind die Testzahlen mittwochs immer höher, etwa wegen der Schultests vom Montag. Doch sind fast 80% mehr neue Fälle als Dienstag selbst für einen Mittwoch trauriger Rekord.

Wohnzimmer-Tests kehren zurück - nur nicht in Wien
Das bringt uns jedenfalls zu den Wohnzimmer-Tests: Angesichts überlasteter PCR-Testkapazitäten soll der einst als unsicher bewertete Test als 3G-Nachweis zurückkehren: „Das ist immer noch besser als nicht zu testen“, so Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Er soll wieder 24 Stunden gelten, wenn er von einem behördlichen Datenverarbeitungssystem erfasst wurde. Nur in Wien sind die Selbsttests nicht zugelassen. Die Verordnungsnovelle dazu liegt der „Krone“ vor und soll am Donnerstag im Hauptausschuss beschlossen werden.

Mehr als 40.000 neue Fälle nächste Woche
Die Pandemie jedenfalls „ist noch nicht vorbei“, betont Nehammer. Das Prognosekonsortium hatte die vielen Neuinfektionen vorhergesagt und hat auch für die kommende Woche keine bessere Aussicht: Die Experten rechnen mit einem weiteren täglichen Anstieg bei den neuen Fällen - auf möglicherweise mehr als 40.000.

Bei den Spitalszahlen erwarten sie eine Steigerung auf mehr als 1500 am 1. Februar - so viele wie zuletzt Mitte Dezember. Die Belastung in den Intensivstationen soll aber zurückgehen. Letzteres bemerkt Intensivmediziner Walter Hasibeder bereits jetzt: Es sei derzeit, was Covid-19 angeht, „völlig entspannt“.

Angepasste Impfstoffe schon im Frühjahr
Apropos Krankenhäuser: Diskutiert werden jetzt auch Schutzzonen für Gesundheitseinrichtungen wie Spitäler, Impf- und Teststraßen, um das Personal vor etwaigen Übergriffen durch Maßnahmengegner oder z. B. Behinderungen durch Kundgebungen zu schützen.

Noch kurz zur Impfung: Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) rechnet mit Omikron-angepassten Vakzinen bei uns schon Ende März, Anfang April.

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